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    Aidan Moffat
    Everything's Getting Older

    VÖ: 13.05.2011 | Label: Chemikal Underground/Rough Trade
    Text: Oliver Schröder
    Aidan Moffat - Everything's Getting Older

    Sechs Jahre ist der Split der schottischen Indie-Institution Arab Strap jetzt her. Seitdem scheint ihr ehemaliger Frontmann langsam aber sicher einzugehen.

    Aidan Moffat quälte sich schon immer gern öffentlich und riss seine Umgebung gleich mit in den Abgrund. Während Malcolm Middleton depressionsbedingt schon genug damit zu tun hatte, den nächsten Tag zu überstehen, suhlte sich sein Partner genüsslich in Themen wie sexueller Obsession und selbstverzehrender Eifersucht. Seine musikalischen Fähigkeiten waren indes immer begrenzt, denn eigentlich kann er kein Instrument spielen. Nicht mal singen. Seine Soloalben bestanden daher aus vorgetragener Lyrik, collagenhaft unterfüttert mit Musik- und Geräuschfetzen. Oder das Klangbild wurde durch die Mitarbeit der beteiligten Musiker geprägt. „Everything’s Getting Older“ liegt genau dazwischen. Pianist Bill Wells schafft es als idealer musikalischer Komplize, sowohl Moffats Hang zur fragmentarischen Unfertigkeit als auch seinem verkitscht-sentimentalen Hang zur emotionalen Selbstentblößung auf stilvolle Weise gerecht zu werden. Mit Wells’ Hilfe ist Moffat beim Jazz angekommen, und es scheint, als haben sich zwei nach langer Suche endlich gefunden. Die Arbeit an „Everything’s Getting Older“ dauerte acht Jahre, womit das Album für Moffat zum Verbindungsstück zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird: „Der Aufnahmeprozess war praktisch identisch mit dem von Malcolm und mir bei Arab Strap.“ Zwischen todtraurigen Klavierballaden, Spoken-Word-Miniaturen und jazzigen Instrumentals finden sich Songs, die auch auf „The Last Romance“ gepasst hätten. Das gebrochene Herz ist also längst noch nicht wieder ganz.

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