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    Trap Them
    Darker Handcraft

    VÖ: 18.03.2011 | Label: Prosthetic
    Text:
    Trap Them - Darker Handcraft

    Das akustische Äquivalent dazu, wie es sich anfühlen muss, wenn einem aus großer Höhe der Inhalt eines Werkzeugkastens auf den Kopf knallt.

    Darker Handcraft ist eine Platte wie eine Prügelei, bei der man nur verlieren kann – und doch gewinnt. Nämlich den erfrischenden Mut zum Hass an der Menschheit und dem Mist, den die so verzapft. Ob es um derlei profane Dinge geht, ist nicht ganz klar. Das Booklet steckt voll pechschwarzer Seiten. Keine Texte nirgends. Nur Ryan McKenneys gemeine und nicht wirklich dechiffrierbare Motze, die sich hinter Titeln wie Slumcult & Gather und Drag The Wounds Eternal verbirgt. Es handelt sich dabei übrigens um denselben Ryan, der zuletzt Kvelertaks Song Offernatt veredelt hat. Erwähnt man noch, dass Converges Kurt Ballou denen und nun Trap Them zum druckvollen Crunch verholfen hat, ist man auch schon am Ende des Vergleichspektrums angelangt. Denn wo bei Kvelertak rockende Midtempo-Grooves das Soundbild häkeln, wird bei Trap Them meist mit der Stichsäge genäht.

    In Siantpeelers klingt das dann so, als würde Schlagzeuger Chris Maggio (Ex-Coliseum) mehr Beats in die 1,15 Minuten stecken wollen als reinpassen – der gute alte Blastbeat eben, bei dem es schneller geht, als im Reglement verankert. Mit dieser Grind-Nuance öffnen Trap Them also ein weiteres Fass. Die mit der Aufschrift Hardcore, Punk, Metal, D-Beat und Doom stehen ja bereits sperrangelweit offen. Überall läuft die Suppe raus und zusammen und bildet so ein düsteres, fuchsteufelswildes Etwas, das vor allem eines ist: herzlich willkommen. Es ist einer dieser nötigen Mittelfinger, die es braucht, um diese ganze aufgeblasene Scheiße zu erden, die sich Musikbiz nennt. Kein Anbiedern. Kein Pop-Entwurf. Kein Trendgespür. Kein Diskurs. Sondern ein Metal-Album mit Punk im Herzen, Hardcore im Geist und genug Wut im Bauch, um Libyen im Alleingang von Gaddafi zu befreien. Theoretisch. Was den Metal angeht, standen zweifellos Entombed und deren wegweisendes Wolverine Blues Pate. Dieses dicke, düstere Alles-aus-dem-Weg-Geballere eben. Das klingt verführerisch gut. Geradezu teuflisch. Die Faszination des Bösen, man kennt das. Trap Them finden dafür auf Darker Handcraft den perfekten Ausdruck. Das morbide Artwork von Justin Bartlett alias Vberkvlt trägt ein Übriges bei. So ausgemergelt und zu Brei gekloppt wie der Schädel auf dem Plattencover hinterlässt einen das Inferno Trap Them. Eine Wohltat ist das, wenn beim schleppenden Scars Align der Werkzeugkasten fast leer ist und nach Brechstange, Vorschlaghammer und Bohrmaschine nur noch die großen Schraubenzieher auf einen einschlagen.

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