Pete Yorn
Pete Yorn

Auf seinem neuen, unbetitelten Album rockt der Amerikaner anders als auf seinem letzten Soloalbum „Back & Fourth“ und dem Duett mit der Hollywood-Schauspielerin nämlich richtig drauf los. Dabei ist „Pete Yorn“ genau genommen nichts anderes als eine Kurzschlussreaktion: Er steckte noch mitten in den Aufnahmen zu „Back & Fourth“, da bekam Yorn eine Email von Produzent und Pixies-Sänger Frank Black. Der fragte, ob Yorn nicht mal mit ihm aufnehmen wolle. Yorn stieg sofort in den Flieger zu Black und schrammelte sich unter dessen Aufsicht in gerade mal fünf Tagen alles von der Seele. „Ich hatte den Eindruck, er wollte einfach alles herausrocken, was er hat“, gab Black später zu Protokoll. Und so ist „Pete Yorn“ nun voll mit borstigen Rocksongs.

Ein bisschen wie auf „Day I Forgot“, nur viel roher. Die verzerrten, jaulenden Gitarren und der nölende Gesang erinnern sogar an Dinosaur Jr. Im struppigen „Badman“ klingt Yorn wie die Pixies selbst. Und auch textlich lässt der 36-Jährige alles raus, räumt in sich selbst auf. Er kommt in „Stronger Than“ zu der Erkenntnis, sich selbst kennen zu müssen, bevor er jemand anderen verstehen kann. Er singt von Zukunftsängsten und fragt sich, was er vom Leben eigentlich will. Unbeschwert kann er es allerdings auch: In „Velcro Shoes“ singt Yorn von seinen neuen Klettverschlussschuhen, „Rock Crowd“ ist eine wirklich süße Liebeserklärung an sein Publikum. Aber egal ob beschwingt der nachdenklich – der neue Sound steht Yorn überraschend gut. Kann er gerne länger behalten.