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    J Mascis
    Several Shades Of Why

    VÖ: 18.03.2011 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text:
    J Mascis - Several Shades Of Why

    Der sympathischste Gitarrenkauz der Welt veröffentlicht sein erstes Solo-Studioalbum. Kaum zu glauben, dass er dazu erst überredet werden musste.

    Angeblich habe ihm Sub-Pop-Mitarbeiterin Megan Jasper schon lange damit in den Ohren gelegen. Und man kann sich J Mascis’ Antworten – womöglich nur ein Brummen – gut vorstellen. Es ist seine einzigartige Art, griesgrämig zu sein und Gitarre zu spielen, die den Dinosaur-Jr.-Chef zur stilprägenden Ikone des US-Indierock gemacht hate. Ein Typ, dem selbst sein Vorname Joseph zu lang ist. Der leicht gebückt über die Bühne schlurft, während seine komplett ergrauten, langen dünnen Haare wie Spinnenweben hin und her wehen. Der mit seiner lakonischen Art so unfassbar cool wirkt. Der seine Gitarre einstöpselt und Soli durch den Verstärker jagt, dass einem schwindelig wird. Der laut Thurston Moore den ganzen Tag Gitarre spielt, zuhause auf der Couch oder in seinem eigenen Studio, wo sich die Gitarren neben den lilafarbenen Boxen stapeln. Der über fast drei Jahrzehnte so verdammt viel gute Musik geschrieben und veröffentlicht hat. J die Eule eben, wie wir ihn hier liebevoll nennen. Nun hat er also nachgegeben und zehn größtenteils neue Songs aufgenommen, die nicht nach Dinosaur Jr. oder J Mascis And The Fog klingen sollten, weshalb er auf Schlagzeug und auch auf sein Markenzeichen, die E-Gitarre, verzichtet hat. Eigentlich. So ganz konnte J es dann doch nicht lassen und trat zum Beispiel in „Where Are You“ auf die Fuzzbox, um ein nicht ganz so langes, aber wunderbares Solo auf seiner Akustikgitarre zu spielen. „Several Shades Of Why“ basiert fast ausschließlich auf Akustikgitarren und Gesang – und klingt natürlich trotzdem unverkennbar nach J Mascis, dessen Stimme sich leicht bricht, zwischen gelangweilt und zutiefst emotional, während seine Finger wie ferngesteuert über die Gitarre gleiten. Die vielen Gäste, die ihm offenbar auch Megan Jasper nicht ausreden konnte, agieren im Hintergrund. Sophie Trudeau von A Silver Mount Zion spielt im Titeltrack Violine, Kevin Drew von Broken Social Scene singt gemeinsam mit Band Of Horses’ Ben Bridwell in Not Enough, und Kurt Vile ist gleich in fünf Songs zu hören. Marq Spusta, der auch für das letzte Dinosaur-Jr.-Album Farm verantwortlich zeichnet, designte das tolle Artwork, der Schriftzug stammt von Sonic Youths Kim Gordon. Welche Freunde J mit auf Tour nehmen könnte, weiß er noch nicht genau. Alleine will er jedenfalls nicht live spielen. Es könnte ja eine Saite reißen und er müsste mit dem Publikum reden. Diese Platte hat er jedenfalls (mehr oder weniger) alleine aufgenommen. Die nimmt ihm und uns keiner mehr.

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