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    Junip
    Fields

    VÖ: 10.09.2010 | Label: City Slang/Universal
    Text: Benjamin Adler
    8 / 12

    José González schreibt immer noch die dunkelsten Gitarrensongs seit dem späten Nick Drake. Da lässt er sich auch von seiner Backing-Band nicht reinquatschen.

    Dabei wäre durchaus genug Zeit für Diskussionen gewesen: Über zehn Jahre lang haben Junip mit vielen Unterbrechungen an diesem Debüt gearbeitet, auch noch als die ersten beiden Soloalben ihres Frontmanns schon längst beim großen Publikum angekommen waren. Um herauszufinden, was Fields dann auch wirklich als Bandplatte auszeichnet, muss man trotzdem sehr genau suchen: González’ minimalistische Art des Songwritings, sein virtuoses, nicht enden wollendes Gitarrenpicking und nicht zuletzt auch seine besondere, mysteriös anmutende Stimme sind einfach zu dominant, um die anderen Charaktere in seiner Band wirklich zur Entfaltung kommen zu lassen. Manchmal darf wenigstens der Synthesizer von Tobias Winterkorn eine eigene Note hinzufügen, etwa wenn das hypnotische Sweet & Bitter am Ende in den Äther entgleitet oder das entspannte Don’t Let It Pass einen psychedelischen Übergang bis zur nächsten Strophe braucht.

    Ansonsten ist auf dieser Platte voller wirklich gelungener Songs kaum ein Mehrwert zu den beiden González-Alben auszumachen. Eher fehlen die ganz großen Melodien von Veneer und die einzigartige Zeitlupenatmosphäre von In Our Nature. Lediglich der grandiose Schlusspunkt Tide zeigt, was mit der Kombination José González und Band möglich ist: Ein siebenminütiges Monster mit großer Melodieführung und viel instrumentalem Druck im Rücken. Das ist dann doch eine der wenigen Sachen, die selbst dieser außergewöhnliche Songschreiber nicht alleine hinbekommt.

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