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    Scumbucket
    Sarsaparilla

    VÖ: 16.04.2010 | Label: Nois-O-Lution/Indigo
    Text:

    Wer braucht eigentlich noch Blackmail, wo Ken und Scumbucket uns doch das Beste aus beiden Welten zu bieten haben?

    Zumindest zeigt die Tragödie der Trennung bislang vornehmlich schöne Seiten. Aydo Abays ausschließliche Konzentration auf Ken hat dieser Band hörbar gut getan, wie das frisch und frei aufspielende Album „Yes We“ im letzten Monat gezeigt hat. Und wenn das rastlose Genie Kurt Ebelhäuser Scumbucket für eine Weile vom Nebenschauplatz zur Hauptberufung befördert, nimmt der Gitarrenrockstandort Deutschland auch keinen Schaden.

    Mit „Heliophobia“, der famosen Neubearbeitung ihres zwölf Jahre alten Debütalbums „Heliophobe“, haben die Koblenzer kürzlich schon angedeutet, mit wie viel Lust und Liebe sie sich Scumbucket widmen. Egal wie riesig die Erwartungen nach diesem Aperitif auch sein mögen: „Sarsaparilla“ kann sie mit Leichtigkeit erfüllen und seine nun wirklich nicht eben leichtgewichtigen Vorgänger sogar noch übertreffen.

    Von seiner Maxime, niemals einen mittelmäßigen Song auf ein Album zu nehmen, ist Kurt Ebelhäuser jedenfalls keinen Millimeter abgewichen, hier finden sich ausschließlich echte Perlen. „Spitting Speed“ mit seinem locker schwingenden Groove, das von knorrig knarzenden Riffs elegant in einen luftigen Refrain hinübergleitet, ist da nur eines von vielen Beispielen. Ähnlich souverän haben das sonst nur Queens Of The Stone Age drauf. Wäre es nicht so cheesy, könnte man Ebelhäuser als deutsche Antwort auf Josh Homme bezeichnen, Gemeinsamkeiten gibt es genug. Auch Ebelhäuser ist nicht mit einer Zwölf-Oktaven-Singstimme gesegnet, holt aber mit gekonnter Akzentuierung und Phrasierung das Optimum aus ihr raus. Und beide bleiben unberechenbar. Hier tanzen beispielsweise das für Scumbucket-Verhältnisse sehr poppige „Billy Rubin“ und das hymnische „Call Me Anyone“ mit Chorgesängen und Bläsern genüsslich aus der Spur. Und noch eine Parallele: Beide arbeiten bevorzugt mit den Besten. Und mit wechselnden Bassisten. Auch nach Guido Lucas’ Abgang ist das Rhythmus-Duo mit Rückkehrer Dylan Kennedy und Drummer Michael Fritsche eine Wucht – im wahrsten Sinne des Wortes.

    Vielleicht ist es ja gerade ihr Qualitätsgeheimnis, dass Scumbucket nicht funktionieren wie eine „normale“ Band. Hier wird nicht tagelang geprobt und alles fünfmal überdacht, hier wird gemacht. Was den Spirit offenbar prächtig konserviert. Insofern ist es natürlich doch wünschenswert, dass Scumbucket die immer mal wieder aufgefrischte Liebschaft bleiben und niemals als offizielle Braut zum Altar geführt werden. Ganz ernst gemeint war die streitbare Einleitung ohnehin nicht. Blackmail dürfen nicht nur zurückkehren, sie müssen unbedingt. Nur können sie sich gerne noch Zeit damit lassen.

    Anspieltipps: Staring At Open Skies | The Really Nasty… | Fear Falls On Deaf Ears

    weitere Platten

    Heliophobia

    VÖ: 06.11.2009

    Kiss Than Kind

    VÖ: 25.04.2005

    Aficionados

    VÖ: 06.05.2002

    Finistra

    VÖ: 23.10.2000

    Batuu

    VÖ: 01.01.1998

    Heliophobe

    VÖ: 01.01.1900