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    Sweet Apple
    Love And Desperation

    VÖ: 14.05.2010 | Label: Tee Pee/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Sweet Apple - Love And Desperation

    Ursprung dieser super Rock-Platte: J Mascis gibt einem Kumpel Beschäftigung. Dem ging es schlecht. „Schreib Songs, damit wir eine Band gründen können.“

    John Petkovic hatte plötzlich wieder Besseres im Sinn, als den Tod seiner Mutter anhand von ziellosen Autofahrten quer durch Amerika abschütteln zu wollen. Bevor man jetzt anfängt, Love & Desperation einen „lustigen Zitate-Haufen“ zu nennen, sollte man sich bitte eines Besseren besinnen und der Band zugestehen, was für rundum lebensfähige, pralle, äh – potente – Rock-Songs sie geschrieben hat. Mit dem Drive der schönsten Mudhoney-Platte (Every Good Boy Deserves Fudge) gehen Sweet Apple ans Werk. Drums kommen von Mascis immer wuchtig und nie aufdringlich. Tim Parnin spielt zweite Gitarre (sonst – wie auch Petkovic – bei Cobra Verde). Er singt auch ein bisschen. Dann ist da noch Dave Sweetapple am Bass, der eigentlich mit Mascis zusammen Witch betreibt. Das Albumcover haben sie natürlich bei Roxy Musics Country Life abgekupfert, ansonsten schreit hier aber kein Riff, kein Song, kein irgendwas laut genug Hallo, um Sweet Apple als munteren Copyshop zu entlarven. Rock-Riffs sollen an erster Stelle swingen, schillern und dabei bitteschön braten, weswegen sich Sweet Apple gern für ein etwas zackigeres Midtempo entscheiden. Da kann dann alles schön rollen, kann Mascis seine wirschen Soli drüberfummeln, die zum Teil noch ungelenker kommen als auf Farm. Ob das noch Indie ist oder schon Rock, dem vor den Boxen die Hose flattert? Eigentlich genau in der Mitte. Mit einem kleinen Hang zur Stimmfarbe von The Sword. Doch, wirklich. Was das alles im Grunde sagen soll: Wem die neue Dead Weather zu wenig Durchsetzungsvermögen hat, der wird hier auch ohne Ladystimme glücklich.

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