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    Spoon
    Transference

    VÖ: 15.01.2010 | Label: Anti/Indigo
    Text:
    Spoon - Transference

    Schon ewig dabei und dennoch weiterhin ein Geheimtipp: Auch Spoons siebtes Album überzeugt mit Indierock voller Herz und Soul.

    Dabei sollte es sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass sich hinter dem Quartett aus Austin/Texas ein besonderes Gewächs verbirgt. Doch es ist zum Junge-Hunde-Kriegen: Selbst gutsortierte Indie-Fans mit hohem Subkultur-Wissen zucken oft mit den Schultern, wenn man von der Größe Spoons erzählt. Zumindest hierzulande ist das so – in den USA stieg die Band, obgleich konsequent auf Indie-Labels zu Hause, mit ihrem bislang großartigsten Werk „Ga Ga Ga Ga Ga“ (2007) bis in die Top 10 der Albumcharts. Das Album war, wie schon sein Vorgänger „Gimme Fiction“, beseelt von einer ultimativen Ausformulierung ihrer Musik-Idee, die da heißt: Große Popsongs und unkonventionelle Arrangements werden angereichert mit viel Seele – tatsächlich auch im Sinne von Soul-Musik. Insbesondere in der Leadstimme von Frontmann Britt Daniel steckt ein kleiner Marvin Gaye, der mit lässiger Nonchalance Melodieentwürfe von atemberaubender Erhabenheit singt. Doch getreu dem Band-Motto, dass „wir zwar wissen, dass wir nicht das Rad neu erfinden, aber wenigstens das Gefühl haben wollen, dass wir etwas tun, das zumindest für uns völlig neu ist“, stellt sich „Transference“ nun in einem anderen Licht dar. Die größtmögliche Ästhetik im Wechselspiel mit hinreißend fordernden Songstrukturen ist Geschichte, es geht vielmehr zurück zum Ursprung. Spoons – neben zahllosen EPs – nunmehr siebtes Album nähert sich damit wieder der Frühphase der Band an, als aus Demos mangels Kohle gleich ein offizielles Album wurde. So klingt auch „Transference“: betont unpoliert, in einigen Momenten regelrecht mumpfig, blechern und brüchig, manchmal auch mehr nach Jamsession als nach zu Ende gedachtem Song, dafür aber in allen Aspekten direkt und unverfälscht. Zuweilen meint man tatsächlich, man stünde im Proberaum und bekäme ein live gespieltes Privatkonzert ohne jeden Studioschnickschnack geboten. All das ändert aber nichts an Spoons kompositorischem Geschick, auch nicht an ihrer Fähigkeit, aus minimalistischen Gitarrenlicks und stoisch rollenden Drums gewaltige Songs mit massivem Wachstumsfaktor zu schreiben. Ja: Auch „Transference“ wird mit jedem Durchgang größer – und man vergisst immer mehr, dass man als Fan ihrer letzten Alben nun etwas an Dynamik und Wohlklang vermisst. Zumal Spoon mit dem neuen alten Sound derzeit auch hübsch im Trend liegen. Und doch: Ein endgültiges Durchbruchsalbum klingt anders. Vermutlich will die Band das sogar so.

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