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    Moneen
    The World I Want To Leave Behind

    VÖ: 29.01.2010 | Label: Dine Alone/Soulfood
    Text: Jens Mayer
    6 / 12
    Moneen - The World I Want To Leave Behind

    Wir wollten Überraschungen, wir haben sie bekommen. Jubel will wegen der pompöseren Version von Moneens zeitlosem Emorock aber nicht ausbrechen.

    Jan Schwarzkamp lobte in der Rezension zum Vorgänger die Band über den grünen Klee, schloss aber mit dem Fazit, dass als Nächstes wirklich etwas Unerwartetes passieren müsse, damit es noch etwas zu schreiben gebe über die netten Kanadier und ihre Musik. Haben sie sich wohl zu Herzen genommen. Mit The World I Want To Leave Behind beschreitet die Band nun also andere, mancher wird sagen „reifere“ Wege. Und es geht ja auch gut los: Das Intro und das darauf folgende Hold That Sound lassen aufhorchen. So könnten heute auch die Get Up Kids klingen, wenn sie natürlich weitergewachsen wären. Auch Great Escape ist beschwingt, verbreitet gute Laune und gefällt mit gutem Songwriting. Doch dann wird es schwieriger. Die Gesangsstimme und die Melodien rutschen bedrohlich nahe an den als Emo geschminkten Pop, den man mit einer Band wie dieser nun wirklich nicht verbinden will. Redefine macht es schon wieder besser, auch hier wird geschwelgt, aber eher in der Tradition von Jimmy Eat World zu Clarity-Zeiten oder Elliott mit False Cathedrals – ohne deren Intensität zu erreichen. The Way geht dann eindeutig zu weit; diesen kitschigen Schmusegesang erwartet man höchstens bei Poppunk-Bands, die mit Akustikballaden in die Charts stürmen. Wissen Moneen wirklich nicht, dass Streicher und Orchesterarrangements nicht automatisch ein anspruchsvolles Songwriting ersetzen? The Long Cut und The Monument kommen schon eher in Gang, doch bei Waterfalls werden dann wieder alle Taschenspielertricks für die Tränendrüse gezogen. Kein Totalausfall, aber maßlos enttäuschend.

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