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    Sometree
    Yonder

    VÖ: 18.09.2009 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text:

    Ist es Zufall, oder Berechnung, dass der Titel des fünften Sometree-Albums so nah beim englischen Wort „wonder“ steht?

    Denn etwas Wunderliches hat „Yonder“ allemal, allein schon, weil wir es überhaupt in den Händen halten können. Es kann nicht einfach gewesen sein, den Nachfolger des allseits gelobten „Bending The Willow“ anzugehen. Nicht nur hatte dieses Album Sometrees Fähigkeiten, dramatische Arrangements mit wuchtiger, drückender Dringlichkeit zu vermengen, auf den Songwriter-Zenit getragen, auch wäre die Band an seiner Entstehung fast zerbrochen. Die langen, immer wieder unterbrochenen Aufnahmesessions, die Auseinandersetzungen mit Produzent Tobias Levin und sich selbst – Sometree wussten, das konnten sie nicht noch einmal riskieren. Und getreu dem knorrig alten Sprichwort, dass die Zeit noch alle Wunden heilt, nahmen sie sich eben diese. In rauen Mengen. Ganze 14 Monate klinkten sich Sometree aus dem Bandkreislauf des Tourens aus, überließen den Proberaum ihren Nachbarn Tomte, komponierten Film- und Hörbuchmusik oder genossen die Stille, die sie so lange aus ihrem Leben verbannt hatten. Im Sommer 2008 schloss sich die Band letztlich mit Freund und Produzent in spe Tobias Siebert in einem Ferienhaus am Rande eines brandenburgischen Kleinstdorfes ein, um auszuarbeiten, was später zu „Yonder“ werden sollte. „What took you so long to find me here?“, singt Sänger Bernd Bauerochse in „Moduin“, dem dritten, längsten und besten Song des Albums. Und tatsächlich wirken Sometree mit „Yonder“ angekommen. Angekommen im völlig kitschlosen Pathos, mit dem sie ihre Kompositionen aus verhallten Gitarren, traurig tropfendem Klavier, zurückhaltenden Bläsern, tänzelndem Schlagzeug und geschickt eingeflochtenem Gesang umspannen. Angekommen in einem Spannungsbogen, der sich ins Unterbewusstsein frisst, ohne dass man sich über den Haufen gerannt fühlt. Auf „Yonder“ schaffen es Sometree wie auf keinem ihrer Alben zuvor, den Songs Leben einzuhauchen. Leben, dem man folgen möchte, das aufhorchen lässt, durch die sich langsam steigernden Arrangements führt, bis der Song aufsteht und die Gitarrenmelodien Stimme und Klavier überholen. Doch Sometree sind mittlerweile clever genug, um zu wissen: Dafür braucht es keine grollenden Core-Passagen, keinen eindeutigen Klimax, der sich zu schnell abnutzt. Die Zeit, die sie schon immer als Stilmittel verstanden haben, wird mit „Yonder“ zum guten Freund – und vergeht für 37 Minuten wie im Flug. Die Halbwertszeit des Albums wird das nur noch steigern.

    Anspieltipps: Sink Or Swim | Moduin | A Years Mind

    weitere Platten

    Hands And Arrows (EP)

    VÖ: 01.09.2006

    Bending The Willow

    VÖ: 02.06.2006

    Moleskine

    VÖ: 08.09.2003

    Sold Heart To The One

    VÖ: 30.11.1999