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    Billy Talent
    III

    VÖ: 10.07.2009 | Label: Warner Music
    Text:
    Billy Talent - III

    Ihr drittes Album ist fast so gut wie ihr erstes und doppelt so weit vom zweiten entfernt wie ihr zweites vom ersten. Allein dafür Respekt: Billy Talent hätten es sich nach ihrer Durchbruchsplatte „II“ so viel einfacher machen können.

    Doch wer befürchtet hat, dass der Weg der Band aus Toronto mittelfristig im Schmuse-Hardrock enden würde und sich von „III“ grundsätzlich erst mal nicht mehr versprochen hat als elf Variationen der Erfolgsballade „Surrender“, hat sie wohl doch unterschätzt: die rohe, ungestüme Energie, die in Billy Talent zu Hause ist und früher oder später raus muss. Man kann die Beschaffenheit ihrer dritten LP auch plump an der Balladendichte ablesen: 1/2. Zumal in ebendieser Halbballade – „White Sparrows“ – ein Höhepunkt des Album besteht. Was wie der Abgesang auf eine verflossene Liebe beginnt, entpuppt sich zur Mitte hin als Begräbnischor an eine junge Tote: „I hold your casket, gently walk you to the grave/ Dark clouds eclipse, the sun won’t shine again.“ Man mag Sänger Ben Kowalewicz in solchen Momenten einen gewissen Hang zur Melodramatik nachsagen, und generell eine Vorliebe für plakative Texte. Fakt ist: Der Mann hält wenig von gestelzten Metaphern und spricht damit die Sprache seiner Fans. Auf Konzerten hängen sie an seinen Lippen, anfangs Hunderte, heute Tausende, als wäre jeder hysterisch herausgeschriene Satz es einzeln wert, auf die Stirn tätowiert zu werden. Doch der rasante Aufstieg von Billy Talent ist nicht allein Kowalewicz anzurechnen. Wahrscheinlich noch größeren Anteil daran hat Ian D’Sa, dessen Gitarrenspiel und Arrangements mit jedem Album ausgefeilter geworden sind und ihn auf „III“ endgültig als einen so eigenwilligen wie banddienlichen Songwriter ausweisen. In Stücken wie „Sudden Movements“ und „Rusted From The Rain“ dirigiert er Billy Talent hinein in den klassischen Hardrock der 70er Jahre. Andernorts salutiert er vielmehr vor den Gitarrenheroen seiner Kindheit, wenn er wie in „Pocketful Of Dreams“ Andy Summers von The Police zu zitieren scheint. Die meiste Zeit allerdings klingt „III“ mehr als alles andere nach Billy Talent – und das sollte nur als Kompliment an die Band und ihre bislang kompakteste Platte verstanden werden. Ein Lieblingsargument ihrer Kritiker wird auch diesmal sein, dass sich vieles zu sehr ähnelt auf „III“. Doch Trademarks sollte man nicht mit Monotonie verwechseln: Wenige Bands schaffen es, mit den einfachsten Mitteln des Rock (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang) so unverkennbar zu klingen.

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