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    Sophia
    There Are No Goodbyes

    VÖ: 24.04.2009 | Label: City Slang
    Text:
    8 / 12
    Sophia - There Are No Goodbyes

    Der Beziehungsmensch schlägt wieder zu: Für Robin Proper-Sheppard ist das tiefste Tief nur der Anfang.

    Der Mann hat sein Thema gefunden. Andere mögen immer wieder über soziale Entfremdung, gehässige Presse oder feuchte Breitschwerter singen, Sophia bleiben dem ältesten Thema der Welt treu: enttäuschte Liebe. Und das schon seit einer Handvoll LPs. Der einzige Unterschied scheint jeweils nur darin zu liegen, wer wen enttäuscht, und auf „There Are No Goodbyes“ scheint Proper-Sheppard mal wieder an der Reihe gewesen zu sein. „You said you should have left me Christmas and then again on Valentine’s“, klagt er, um gleichzeitig Verständnis zu äußern. „I don’t blame you for leaving“, heißt es in „Leaving“, und anderswo „I wish that I was stronger“ oder gar gleich „Can you forgive me?“ Überhaupt scheint dem Songwriter der Appetit an umständlichen Songtiteln vergangen zu sein: „Dreaming“, „Something“ oder „Heartache“ sagen bereits in zwei Silben, wo der Schuh drückt. Herzeleid ist dabei nur die eine Hälfte, denn dieser Zustand wird bei Proper-Sheppard offenbar nahtlos von einer handfesten Depression und der dazugehörigen Logik abgelöst: Wer mich mag, ist bedauernswert und fehlgeleitet, denn ich bin ja ganz offensichtlich wertlos und schwach. „Something“ katalogisiert regelrecht all die negativen Adjektive, mit denen sich der Sänger fortwährend bedenkt und lässt sogar eine Gastsängerin springen, die Beteuerungen wie „insecure and obsessive“ noch einmal säuselnd wiederholt. Eine Art Girlgroup-Song aus der Gummizelle also. Die permanente Selbsterniedrigung bekommt etwas Zwanghaftes und Distanzloses, das auf zehn Songs geballt die Larmoyanz eines Teenagergedichts ins Gedächtnis ruft. Zeilen wie „Dry your eyes my dear, and don’t be afraid“ übertreten womöglich auch da die Grenze zum Kitsch, wo man über die wahre Geschichte dahinter informiert ist. Aber Proper-Sheppard wäre nicht Sophia, wenn er seinen Soundtrack für unter dem seelischen Teppich nicht wenigstens ausdrucksstark intonieren würde. Mehr als die letzten beiden Platten ist „Goodbyes“ ein Gerüst von einer LP, das seine Lücken genau da hat, wo man seine eigenen Erfahrungen einbauen kann. Wenn es soweit ist und einem die Liebe in Scherben zu Füßen liegt, dürfte sich Robins Stimme anhören wie die eines Fremdenführers.

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