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    Mono
    Hymn To The Immortal Wind

    VÖ: 20.03.2009 | Label: Conspiracy/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Mono - Hymn To The Immortal Wind

    Das japanische Postrock-Quartett lässt sich von einem 32-köpfigen Orchester Rückenwind geben und von Steve Albini aufnehmen.

    Klingt nach einer wasserdichten Nummer, wäre da nicht die leicht versetzt gelagerte Schmerzgrenze in Japan, was Dinge wie Pathos, Kitsch und uferlose Ergriffenheit anbelangt. Sind Mono jetzt die Manowar des Post-Rock? Man sollte es so gewiss nicht formulieren, wenn man mit Leuten spricht, die Mono für sich entdeckt haben und Worte wie „Werk“, „Virtuosität“ und „Perfektion“ mit heiligem Zorn und fanatischem Blick als Banner ins Feld führen. Doch der Reihe nach: Mono hatten zuletzt mit „You Are There“ einen vorläufigen Höhepunkt in ihre Diskografie gesetzt, einer Heiligsprechung stand nichts mehr im Wege. Zusammen mit Langzeit-Intimus Steve Albini stand die Band nun vor Veröffentlichung ihres fünften Albums und wollte ihre Dynamik durch eine Zusammenarbeit mit einem großen Kammerorchester in ein neues Klangbett einfügen. Bis hierhin ein fantastisches Konzept, zumal der stets naturalistische Ansatz eines Steve Albini die schlimmsten Fehler bei einer Zusammenarbeit einer Rockband mit klassischen Instrumenten verhindern sollte. Flöten, Cello, Orgel, Glockenspiel – alles analog aufgenommen, eine tolle Vorstellung. Schwierig wird es dann, wenn man feststellt, dass die Band einen Hymnus im Sinn hatte, eine romantische Erzählung, einen dramatischen Ring emotionalen Bombasts (gern wird in dem Zusammenhang auch auf die treffliche Verwertbarkeit zur Unterlegung von Landschaftsaufnahmen hingewiesen). Ab hier hätte die Band jemand bremsen müssen, denn nun konnte auch Albini mit all seinen sorgsam festgehaltenen Orchester-Nebengeräuschen, den knarrenden Stühlen und all dem nicht mehr verhindern, dass sich der Kitsch Bahn bricht. Gerade das vorab zur Promotion des Albums veröffentlichte „Follow The Map“ erinnert ab Minute 2:30 eher an den ZDF-Weihnachtsmehrteiler als an den so oft als Vergleich angeführten Sergio Leone. Doch hiermit wären wir auch am tiefsten Punkt der Platte angelangt, wer hier einmal gewesen ist, kennt auch die Fallhöhe. Und natürlich können Mono selbst unter Pathos-Last noch dem Gros der Postrock-Bands davonschwimmen. Wikingerbegräbnis hin („Burial At Sea“), Schicksalsschlacht her („Battle To Heaven“) – irgendwann ist auch der letzte darüber vergossene Tropfen in der Tränenvase und man schließt seinen Frieden mit diesem Kapitel der Bandgeschichte.

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