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    Los Campesinos!
    We Are Beautiful, We Are Doomed

    VÖ: 31.10.2008 | Label: Wichita/Cooperative/Universal
    Text:
    8 / 12
    Los Campesinos! - We Are Beautiful, We Are Doomed

    Der Todesritt auf der Xylophonwelle. Los Campesinos! veröffentlichen ein zweites Album, das keines ist, und schreiben Hits, die keine sein wollen.

    Alles klar soweit? Dann seid ihr definitiv in der Lage, „We Are Beautiful, We Are Doomed“ folgen zu können. Denn nur zehn kurze Monate nach „Hold On Now, Youngster…“, fünf Singles und zwei EPs erscheint damit schon wieder etwas, das anscheinend auch noch zwischen den langen Touren entstanden ist. Hexerei? Wie geht das? Die Band selbst schiebt es auf ihr kreativ forderndes Umfeld und betont dabei, die zehn Songs seien keineswegs nachträglich zu Ende produzierte, b-seitige Ausschussware des Vorgängers. Wirklich keine Resterampe, Hand aufs Herz? Niemals, nicht mit Los Campesinos! Dieses Material wurde im Juni dieses Jahres frisch eingespielt. Dafür die Ansage, dass man sich dazu entschlossen hätte, diesem Konglomerat an Songs nur eine Rotation im Presswerk zu gönnen. Ist ja kein zweites Album. Was das bedeutet? Wenn weg, dann weg – nachgefertigt soll diese Nummer hier nicht mehr werden. Eine betrübliche Aussicht für Zuspätkommer, denn was hier erklingt, klingt erneut richtig gut. Die Lust an der Belustigung umtreibt diese Songs, immer so, als könnte man auf Seiten der Band jeden Eintrag als einen schmutzigen, kleinen Pub-Witz outen, an dem sich jetzt die Musikjournalisten ergötzen und bis ins letzte Klingeln analysieren. Das ist wohl die neue Leichtigkeit einer frischen britischen Musikergeneration abseits jedweder NME-Allüren. Wer die Band aus dem Walisischen Cardiff noch nicht kennt: Eine polyphone Quirligkeit mit zwei Sangesstimmen, Aleksandra und Gareth, die einer überzuckerten Rhythmusabteilung vorstehen. Eine Collage; nicht unähnlich dem, hätten Stars mit The Go! Team MP3s ausgetauscht und irgendwann hätte es beim Verschicken einen Zusammenbruch der Bits und Bytes gegeben, worauf der Sound beider Bands verschmolzen wäre. Mit einer großartigen Verspultheit, die sich bis in die Lyrics hineinzieht und auch vor den Songtiteln keinen Halt macht: „You’ll Need Those Fingers For Crossing“, „Documented Minor Emotional Breakdown #1“ – kalkulierte Aphorismen und Sentenzen, die mit fragloser Leichtigkeit nebenbei fallen gelassen werden. Und wenn das hier kein Album sein soll, dann sollen Los Campesinos! doch bitte alsbald nachlegen. Mal sehen, wer zuletzt lacht, wenn der Erwartungsdruck wächst.

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