Dillinger Four
Civil War

Was haben die denn die ganze Zeit über gemacht? Und was haben wir die ganze Zeit gemacht? Uns begnügt, mit mageren drei Vorgängeralben, deren Qualität zwar außer Frage steht, aber irgendwann ist auch mal gut. Na was soll’s, schließlich sind sie wieder da, mit 13 neuen Songs, die auf bewährtem Grund gedeihen. Zitieren wir uns doch einfach selbst, schließlich treffen die Feststellungen nach wie vor voll ins Schwarze: „clevere und humorvolle Lyrics, deren Doppelbödigkeit sich wohl nur Muttersprachlern so richtig erschließt“ und „Marotten, die Songs mit unpassenden Samples und überlangen Titeln zu versehen“ (Falk Albrecht zu „Situationist Comedy“). Und eine Handvoll Punkrockhits nicht zu vergessen! Ganz in der Tradition dieser eigenwilligen Typen aus Minneapolis eben. Mehr wollten wir doch gar nicht. Dass das Cover im Vergleich zum bemerkenswerten Artwork des Vorgängers etwas abfällt (klar, Pinguine sind auch super!), ist nun wirklich unerheblich. Dafür hat „Civil War“ zahlreiche D4-Glanzpunkte im Programm, „Gainesville“, „Ode To The North American Snake Oil Distributor“ oder „Like Eye Contact In An Elevator“ sind drei davon. Jetzt haben wir jedenfalls wieder Blut geleckt und wollen noch in diesem Jahrzehnt einen Nachfolger hören.