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    Dream Theater
    Falling Into Infinity

    VÖ: 19.09.1997 | Label: Eastwest
    Text: Martin Iordanidis / Ralph Buchbender
    10 / 12
    Dream Theater - Falling Into Infinity

    Vier-Ohren-Test

    Ein Chapman Stick ist ein skurriles Instrument mit zehn Saiten, welches irgendwo zwischen Gitarre und Bass rangiert und mit allen Fingern gleichzeitig bespielt werden kann. Genau das richtige also für jemanden wie John Myung, der mit vier Fingern fast alles probiert hat, was man als Rock-Bassist so anstellen kann. Natürlich haben auch die übrigen Progressiv–Päpste Portnoy, Petrucci, LaBrie und Sherinian ihre Hausaufgaben gemacht und dabei ein erwartungsgemäß reichhaltiges, virtuoses, viertes Dream-Theater-Album abgeliefert. Sänger James LaBrie dürfte mit weichspülenden Refrains wie in „You Not Me“ der Anti–Eierkneifer–Fraktion neuen Lästerstoff liefern, aber dieses Manko wird durch die großartigen Klanglandschaften der Instrumentalabteilung wieder glattgebügelt. Noch mehr Schmalz täte den Traumtänzern allerdings überhaupt nicht gut. Erst zur Mitte des Albums hin erreicht man via des Sting-haften „Hollow Years“ wieder die alte Klasse mit waghalsigen Drumfills, treibenden Metal-Walzen und schillernden Licks aus Milliarden bunten Noten. Trotz der obligatorischen, 13-minütigen Trilogie „Trial Of Tears“ am Ende des Albums hinterlassen Dream Theater den Eindruck, auf Gedeih und Verderb mit den Charts zu liebäugeln – mit Erfolg.
    10/12 Martin Iordanidis

    Das neue Werk der ehemals als Progrock-Avantgardisten gefeierten Dream Theater paßt zu 1997 wie ein Louis-XIV-Sekretär ins Internet-Café. Hoffnungslos verspielt und antiquiert serviert uns das (Alp-)Traumtheater eine uninspirierte Soundsoße, die mit dem Wörtchen nervig geradezu megagnädig beschrieben wäre. Das Desaster beginnt mit einem Gedudel namens „New Millennium“ und endet mit einem Gegniedel namens „Trial Of Tears“. Doch der Reihe nach: Der zweite Song „You Not Me“ geht zwar schon kompromißloser zur Sache, doch es bleibt bei Ansätzen, „Peruvian Skies“ ist eine für Dream Theater typische Heavy-Rock-Ballade von knapp sieben Minuten, „Hollow Years“ ist belanglose Lala, während „Burning My Soul“ wenigstens dunkel an ehemalige Glanzzeiten à la „Pull Me Under“ erinnert. „Hell’s Kitchen“ ist eine Orgie in nervenzerfetzendem Gitarrenjammer und „Lines In The Sand“ ein zwölfminütiges Progrock-Opus. Mit „Take Away My Pain“ ist eine Ballade im Bon-Jovi/Phil-Collins-Stil am Start, zum total uninspirierten „Just Let Me Breathe“ fällt mir nur das Wort Grütze ein und schließlich kommt mit „Anna Lee“ ein Stück, das mich den Begriff Elton-John-Metal erfinden läßt. Greulich.
    1/12 Ralph Buchbender

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