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    Amanda Rogers
    Heartwood

    VÖ: 08.08.2008 | Label: Expect Candy/Cargo
    Text: Shari Littmann
    7 / 12

    Ein Bekannter von mir schwört nach einer durchzechten Nacht am Katermorgen auf die heilende Wirkung von weiblichen Singer/Songwriter-Stimmen. Ich würde ihm Amanda Rogers empfehlen.

    Denn dieses Album ist Aspirin für die Seele. Rogers scheint die Attribute „bezaubernd“ und „fragil“ für sich reserviert zu haben und wischt so auf diese bezaubernd fragile Art die Spuren der vergangenen Nacht vom Gemüt. „Get up in the morning/ I put on a smile/ And I can’t afford it“, singt sie, wahrscheinlich durchs Aufnahmestudio hoppelnd, den Slogan für solch Morgengrauen. Der geplagte Kopf mag sich in diesem Moment fragen, wie so viel sorglos gute Laune in einer einzelnen Person stecken kann. Noch dazu in einer Person, deren musikalische Wurzeln im Hardcore-Umfeld liegen. Hardcore sind auf ihrem mittlerweile vierten Album nur noch die Melodien: Hardcore-Piano-Pop. Damit soll die zarte New Yorkerin eigenen Aussagen zufolge schon im Vorprogramm diverser Moshbands das Publikum zum Schweigen und andächtigen Zuhören gebracht haben. Sagte ich schon bezaubernd? Wer sich jedoch so konsequent auf blumige Wiesen begibt, darf sich nicht wundern, wenn er plötzlich umringt von kulleräugigen Rehkitzen mitten im Disneyland steht. „Heartwood“ erfordert daher ein Herz für Grenzgänger, hat aber viel zu schlaue Lyrics, um diese Grenze wirklich jemals zu überschreiten. Wenn schon Pop, dann gerne so.

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