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    Mudhoney
    The Lucky Ones

    VÖ: 30.05.2008 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text:
    9 / 12
    Mudhoney - The Lucky Ones

    Minimaler Aufwand, großer Spaß! Mudhoney halten unbeirrt die Zeit an und schleudern ein weiteres Kleinod des Trash-Rock aus dem zerschlissenen Ärmel.

    Und sie können sich in der Tat zu den Glücklichen zählen, haben sie doch die turbulentesten Zeiten überstanden, ohne etwas von ihrem Charme einzubüßen. Im großartigen Titeltrack heißt es zwar, dass die Glücklichen glücklich sind, weil sie nicht zugegen sind, doch Mudhoney sind voll da, so wie sie es immer waren. Und sie können mit ihren bescheidenen Mitteln noch immer wahre Fuzz-Tumulte anzetteln. Die einen sagen: Mudhoney haben in all den Jahren nichts dazugelernt. Richtig muss es heißen: Mudhoney haben in all den Jahren nichts verlernt. Denn wie scheiße wäre es denn, wenn Steve Turner plötzlich seine Gitarre stimmen würde? Oder wenn Mark Arm auf einmal versuchen würde, das Singen zu erlernen und die Töne zu treffen? Mudhoney wären eine Band unter Tausenden belanglosen Bands. Aber Mudhoney haben nie den Fehler gemacht, sich weiterzuentwickeln oder an ihrer Technik zu feilen. Und diesen smarten Hunden wäre glatt zuzutrauen, dass neben Faulheit auch Kalkül dahinter steckt. Wie dem auch sei, dieser herrlich anachronistische, mit diebischer Freude zur Schau gestellte Dilettantismus sucht seinesgleichen – findet ihn aber nicht. Und „The Lucky Ones“ kommt sogar noch roher, dreckiger und fieser daher als die beiden letzten, auch schon nicht gerade auf Harmonie und Wohlklang bedachten Alben „Since We’ve Become Translucent“ von 2002 und „Under A Billion Suns“ aus 2006. Schon der Einstieg mit „And The Shimmering Light“ gniedelt so hemmungslos schräg um die Ecke, dass jedem ‚ernsthaften‘ Bluesrocker die Klampfe aus der Hand gleitet. Doch reproduzieren könnten die Profis dieses authentische Feeling eben nicht. Und das gilt genauso für den straighten Trash-Rocker „I’m Now“, der wie so viele andere Songs Mudhoneys elementare Verbundenheit zu den Stooges offenbart. Oder für „Inside Out Over You“, das nur scheinbar unbeholfen am Abgrund entlang stolpert. Erst recht für „Tales Of Terror“, wo sich die Virtuosen des Wahnsinns in hysterische Höhen schrauben, immer kurz vorm Kollaps, immer ein Bein neben der Spur. Mit dem Produzenten – wenn man „The Lucky Ones“ denn überhaupt so was wie eine Produktion unterstellen möchte – Tucker Martine haben sie einschließlich der Overdubs noch nicht einmal eine Woche im Studio verbracht. So simpel und billig – im denkbar positivsten Sinne – kann Rock’n’Roll sein. Was heißt kann… Im Fall von Mudhoney muss es ohne Frage so sein!

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