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    A Modest Proposal
    Direct Action Beats Legislation

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Endless Grind
    Text: Steffen Eisentraut
    5 / 12

    Was lange währt, wird endlich gut? Bei diesen fünf Emo-Traditionalisten aus Köln trifft das leider nur bedingt zu.

    A Modest Proposal adaptieren den Sound vermeintlicher 90er-Jahre Emopunk/-core-Vorbilder wie Jawbreaker oder Hot Water Music – weiß Gott nicht die schlechtesten, wenn man bedenkt, was nach der Jahrtausendwende mit dem Dreibuchstabengenre geschehen ist. Wenn Musik oft nicht mehr aus Leidenschaft entstand, sondern Leiden mit vorhandenen Formeln ausgestellt wurde. Die Kölner indes haben viel Mühe in ihr Album gesteckt, das kein Schnellschuss ist, sondern über ein Jahr hinweg – bereits zwischen 2004 und 2005 – entstand. Danach hatten A Modest Proposal Pech. Ihr Label Strange Fruit schloss die Pforten, Ersatz fand man keinen, ein eigener Vertriebsweg musste her. Der feste Wille ist löblich – doch macht er allein kein überzeugendes Album. Vieles wirkt zu unreif, als hätte man die Demo-Version ungeschliffen auf Platte gepresst. Vor allem gesanglich hapert es. Oder ist es gewollt, dass Töne nur halbwegs gerade gesungen werden und die Stimme oft umkippt? Was bei manchem den Charme des Unperfekten entfalten mag, ruft bei anderen den Wunsch nach mehr Griffigkeit in diesem potenziell liebenswerten Rumpelhaufen hervor. So böse es sich anhört: In ein paar Jahren könnte das gut werden.

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