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    Smoke Blow
    Colossus

    VÖ: 28.03.2008 | Label: Pias/Rough Trade

    Vier-Ohren-Test

    Manchmal sind Dinge so einfach, dass man ihre Größe erst mit der Zeit richtig zu schätzen weiß. So könnte es auch manchem mit dem neuen Smoke-Blow-Album ergehen. Vielleicht liegt es an seinem Titel, dass die Erwartungshaltung zunächst verfehlt wird. Denn der Koloss in der bisherigen Bandgeschichte war bislang „German Angst“, und die Hits darauf („Sick Kid ’85“, „Skoolyard Fool“ oder „Alligator Rodeo“) sind von der derberen Sorte Punkrock. Wer nun denkt, dass dieser „Colossus“ – allein des Titels wegen – in eine ähnlich muskulöse Richtung gehen müsste, wird überrascht. Smoke Blow formulieren ihr Ziel so: Auf’s Wesentliche reduzierte, zeitlose Punkssongs und… liefern genau das ab! Man hört die Vorbilder natürlich heraus, besonders die Ramones, deren Melodien man hier immer wieder begegnet, die Buzzcocks und wie immer auch die Misfits. Aber Smoke Blow kopieren nicht, sondern implantieren deren Spirit in das Gehirn eines rauen Kieler-Ostsee-Punks. So entstehen Klassiker wie „Millionaire“, „Nuclear War“, „Fuckin’ Son Of Superman“ (Jawoll!) oder „Hollywood Mystery“. Überhaupt: Wie groß sind denn bitteschön „Zombie auf’m Klapprad“ und „Am Strand“? Smoke Blow auf deutsch? Das funktionert – und wie! Überhaupt funktioniert hier alles. 12 Songs, kein Füller, nur Hits!
    Jens Mayer 10

    Jack Letten und seine wilden Boys markieren eifrig die Backstageräume bei Funsportevents des Landes, saufen mit der Turbojugend um die Wette und himmeln dabei die Dwarves aus der Ferne an. Doch während die Amis und Norweger munter weiterfeiern, stehen sie am nächsten Morgen wieder in ihren kurzen Hosen auf der Bühne. Damit mögen sie ein Publikum aus energydrinkgedopten 14-Jährigen zum Springen bringen, doch wer im Leben schon mehr als null richtige Punkbands gesehen hat, geht lieber frische Luft schnappen. Dabei ist es keineswegs so, dass die Songs auf „Colossus“ kein annehmbares Füllmaterial für Fat-Wreck-Alben mit Hang zum „inspirierten“ Ideenklau hergeben würden, sie treffen sich nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Nämlich genau da, wo ein verkleideter Kieler mit einer Stimme wie ein alter Bandscheibenvorfall und aus C-Filmen geklautem Akzent sie mit furchtbar infantilen Texten quält, beispielsweise: „I’m the fuckin’ son of Superman“. Das ist in Sachen popkulturelle Referenz ungefähr so originell und witzig wie „Kryptonite“ von Three Doors Down. Ach ja, „Isch fick disch“ und dazu irgendwas mit Penis auf dem Cover war schon bei K.I.Z. nicht lustig. Und dann noch der „Zombie auf’m Klapprad“… Moment – „niemand will das Elend sehen“? Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen.
    Britta Helm 4

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