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    Future Of The Left
    Curses

    VÖ: 28.09.2007 | Label: Too Pure/Beggars/Indigo
    Text:

    McLusky. Das war schamloser Noiserock mit Partyhosen an und kaputtem Knorrebass im Zentrum der Aufmerksamkeit. Future Of The Left entfernen sich davon dankenswerterweise kaum.

    Nur etwas fokussierter kommen die Gitarren beim absolut irrsinnigen Startsong dieser Platte, „The Lord Hates A Coward“. Eine nette, scharfe Melodie spielen sie uns, so eingängig, dass Bandchef und Zwei-Saiten-Gitarrist Andy Falkous sie schön ans Ende des Songs gepackt hat, damit er sie schnell wieder abwürgen kann, wenn sie dem Ohrwurmzentrum zu nahe kommt. Und Ende. Noch mal: Was für ein Start! Laut, ätzend, bedröhnt… Nur kurz nach dem Split von Mclusky vor zwei Jahren fanden FOTL zusammen, nahmen sich viel Zeit, und jetzt haben sie einen ganzen Haufen fieser Flüche für uns angehäuft. Der Mclusky-Drummer (Jack Egglestone), der Mclusky-Sänger und -Gitarrist (Andrew Falkous) und Kelson Mathias (ehemals Jarcrew). Drei Mann sind genug für diesen Lärm, sechs Saiten auf der Gitarre nur hinderlich. An zweiter Stelle auf „Curses“ wickelt sich sein echter Hit langsam auseinander: „Plague Of Onces“ stolpert und hackt, bis Falkous das Ganze mit seinem asozialen, nasalen Dead-Kennedys-Gedächtnis-Organ ein wenig in Bahnen lenkt. Gerade als man sich sicher fühlt – so das denn überhaupt möglich ist in einer Hörbeziehung mit diese vollkommen Bekloppten –, pflügt plötzlich wieder der Bass durch die Synapsen. Der Refrain knüppelt mit seinen Drums auch die letzte Mutti aus dem Kinderzimmer, so viel sollte sicher sein. Wollt ihr irgendwen mal wieder richtig auf die Palme bringen mit Musik, habt aber keinen Bock auf Schranz – schenkt euren Nachbarn die Ohren-Schönheit von Future Of The Left. Ihr sauft und macht Party, die leiden und winden sich, bis die Bullen endlich da sind. Der Humor ist FOTL auch nicht flöten gegangen. Aus „Colin is a pussy“ wird in „Manchasm“ erst eine „very pretty pussy“ und dann doch eine „very pretty pussy cat…“ Fürs schöne Landleben scheinen sich FOTL tatsächlich kurzzeitig zu bedanken (die Wiesen!), dann wird es aber doch noch zum Albtraum, in den man via Landrover hineingefahren wird. Neu sind einige dreckige Lines aus der analogen Synthie-Hölle. Die passen gut ins Bild, weil sie übersteuert genug sind, um gar nicht weiter aufzufallen. Ganz plötzlich vermisst man „To Hell With Good Intentions“ gar nicht mehr. Oder „Alan Is A Cowboy Killer“. Das hier reißt genug mit und genug kaputt, um die Trauer zu begraben. Die fertigen Waliser sind nämlich ganz offiziell zurück im Rennen. Scheiß doch der Hund auf den Namen. „Bury your bodies close to the lights!!“

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