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    Kate Nash
    Made Of Bricks

    VÖ: 12.10.2007 | Label: Fiction/Universal
    Text:

    Süß, süß, süß und ein wenig prollig. Kate Nash spielt die freche Göre mit dem goldenen Herzen, der eine lupenreine Pop-Produktion jeden Wunsch erfüllt. Radio Hören lohnt sich wieder.

    Nicht schwer zu verstehen, was Lily Allen an der so gut findet. Wenn Kate Nash den Mund aufmacht, klingt das sofort nach Talkshow, Straße und Schnauze, und ein bisschen nach Gänseblümchen. Alright, still: „Made Of Bricks“ hat mindestens sieben auf Single auskoppelbare Hits zu bieten und ist charmant bis an die Schmerzgrenze. Und so englisch! Während alle vom Verlust der Kindheit reden, kann Kate oder zumindest die Kunstfigur Kate noch nicht genug davon kriegen und dreht noch ein paar Extrarunden. Das Puppenhaus auf dem Cover deutet es an, Liebeslieder an das eigene Skelett und Wandermärchen à la „Mariella“ sagen es deutlicher: Not a girl, not yet a woman. Wohlgemerkt aber nicht im peinlich vertraulichen Plauderton von Britney oder Mariah, sondern mitten auf der Grenze von frischem Geschmack und frecher Gefallsucht, für die demografische Großgruppe zwischen 8 und 80. Die hört den Selbstgesprächen der 20-jährigen Wahllondonerin gerne gebannt zu, auch oder gerade weil die quietschbunten, frühreif sentimentalen Songs bis auf weiteres typisches Teenie-Tagebuchmaterial verhandeln. Also Beziehungen, spezifisch solche zu Jungs. Die sind abwechselnd ätzend („Dickhead“) und niedlich („Nicest Thing“), generell vor allem ungeschickt, und bringen Kate trotzdem permanent in Verlegenheit. Die Sängerin kokettiert ihrerseits laufend mit dem Image der netten Neunmalklugen von Nebenan, die eigentlich genauso drauf ist wie ein Junge – verletzlich und unsicher, dann wieder total schlagfertig und extrem lässig. „I like to play!“, verkündet sie vorweg, und dann kommen elf klasse Songs zwischen Sugababes, Cyndi Lauper und Dresden Dolls, die ihrer Interpretin perfekt auf den Leib geschnitten sind und die der Radiomusik praktisch ganz alleine ihren guten Namen zurückgeben. Vom HipHop-Ansatz einer Lily Allen ist dabei nicht viel geblieben außer der angedeuteten Respektlosigkeit, die einen schönen Kontrast zu den piekfeinen Arrangements der Lieder abgibt, dem genauen und stolzen Gegenteil von LoFi. Kate Nash findet sich bestens zurecht in der Kleiderkiste der Popgeschichte, und „Made Of Bricks“ kommt rüber wie eine einzige Modenschau, naiv und abgefeimt zugleich, selbstbewusst und witzig. Sobald sie in diesem Storytelling-Stil noch über ihre Erwachsenen-Erfahrungen singen kann, ist die souveräne wie sympathische Kate Nash wahrscheinlich auch noch die Coolste.

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