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    Against Me!
    New Wave

    VÖ: 31.08.2007 | Label: Sire/Warner
    Text:
    Against Me! - New Wave

    Bevor das laute Geschrei in Indiehausen wieder losgeht: Erst die Platte hören und dann bitte an der Qualität der Songs urteilen, ob diese Band sich verkauft hat oder nicht.

    „Ich habe keine Antworten“, sagt Tom Gabel, der Boss von Against Me!, „aber ich bin auf der Suche.“ Wenn diese Suche so intensiv ausfällt wie in den zehn Songs auf „New Wave“, muss man Gabel mehr als nur die Anwesenheitsnote „befriedigend“ geben. Die gab es früher für diejenigen im Physikunterricht, die zwar nichts erklären, aber dafür geschickte Fragen stellen konnten und deren Antworten dann der Herr Pädagoge vorne am Tresen so auspinseln musste, damit es auch der Kiffer in der letzten Bank kapieren konnte. So bekommt man eine Unterrichtsstunde rum, und so schafft man auch eine CD mit zehn Stücken ohne einen einzigen Ausfall. „We can control the medium“, lautet die erste Zeile des Titeltracks. Und weiter: „We can be the bands we wanna hear/ We can define our own generation“, eine Anspielung darauf, dass das Major-Debüt „New Wave“ ein Neuanfang für eine Band ist, auf deren Indie-Frühwerken man Talent und die Voraussetzung für große Taten sichten konnte, wenn man wollte. Sportlich gesprochen: lange genug im Trainingslager, aber noch keine 30, also im besten Alter für den Durchbruch. Es klingt bestimmt schrecklich in puristischen Ohren, aber diese Platte und ihre Hitsingles „White People For Peace“ und „Stop!“ werden Against Me! auch der kleinen Schwester und dem kleinen Bruder nebst Cousine aus der Nachbarschaft bekanntmachen. Dann ist es aus mit dem Traum von der alleinigen Weltrevolution im Jugendzimmer. Dann gehört die Band nicht mehr nur euch allein. Damit müsst ihr fertig werden. Der Mainstream kriegt euch alle. Früher oder später. Wenn er allerdings auf diese smarte, clevere und charmante Art und Weise unterwandert wird, kann man nur applaudieren. Kleiner Rat und Voraussetzung für ein Leben ohne unnötigen Freizeitstress: Es tut nicht weh, wenn auch der verhasste Typ aus der anderen Klasse oder Kneipe auf einmal coole Musik hört. Lasst nur Sachen raus wie: Das Spektrum der Platte ginge von „White People For Peace“ (späte Social Distortion) bis zu den frühen Solowerken von Mike Ness („Americans Abroad“) und scheue sich nicht vor britischer Tanzschule („Stop!“), dazu intelligente Texte, vorgetragen von einer interessant-abwechslungsreichen Stimme – schon habt ihr die Meinungshoheit wieder erobert. Ist so schwierig nicht. Toleranz ist lernbar.

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