Good Shoes
Think Before You Speak

Was is’n das für eine Politik? Das Album ist noch gar nicht ganz angekommen, da gehören die vier (!) zugehörigen Singles schon fast wieder zum Szene-Altglas. Jetzt ist schließlich der Zeitpunkt, zu dem jeder Normalo Good Shoes kennenlernen kann. Vier Singles! Da wäre das zweiminütige Britrock-Stotterstück „The Photos On My Wall“, das leicht melancholische „Never Meant To Hurt You“, das mit dem einen Fuß auf der Maximo-Park- mit dem anderen auf der Clap-Your-Hands-Say-Yeah-Picknick-Decke steht. Dazu „We Are Not The Same“ und „All In My Head“, die ähnlich schwofig daherkommen wie zuletzt The Fratellis, jedoch mit einem gewissen Spackenfaktor. Der ist Good Shoes aus London sowieso eigen. Kleine Schrägheiten gehören hier zum guten Ton, davon lebt diese Platte, sie atmet Authentizität, weil nicht alles bis zum Gehtnichtmehr durchproduziert ist. Apropos, aufgenommen wurde „Think Before You Speak“ sympathischerweise in Schweden, gemixt in Dänemark. Handelt es sich hier eventuell um die erste Platte, die das Beste der skandinavischen Indieszene mit der Hippness des UK verbindet? Könnte sein. Eine leicht verdauliche Platte jedenfalls, die die diesjährigen Dancefloors beleben dürfte.