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    Turbonegro
    Retox

    VÖ: 15.06.2007 | Label: Edel
    Turbonegro - Retox

    Vier-Ohren-Test

    Ein neues Turbonegro-Album. Ein druckfrisches Kapitel in der Turbojünger-Bibel, die Exegese beginnt ab jetzt. Der Teufel sitzt auf der rechten Seite, hier gibt’s Honig aus großen Töpfen. Turbonegro sind endgültig in ihrem Walhalla, die Rolling Stones des Deathpunk zelebrieren sich selbst. Aber man fragt ja auch nicht täglich den Papst, warum er noch im Amt ist. Kritik? Geht aber mal so was von links am „Rendezvous With Anus“ vorbei. Was will man ihnen vorwerfen? Alle Songs von „Retox“ klingen irgendwie bekannt? Oh, was für ein Vorwurf – der kann nur kommen, wenn man ab „Scandinavian Leather“ nicht mehr zugehört hat. Man kennt sie, man liebt sie, der Kreis bestätigt sich in seiner Zirkularität. „Retox“ klingt herzlich wenig nach „Ass Cobra“? Ach was. Hat jemand zufällig bemerkt, dass innerhalb der letzten elf Jahre nicht nur Hank als die Gallionsfigur, sondern sowohl manch Turbochapter-Typ als auch die Alben reichlich Hüftgold angelegt haben? Schieben wir mal den Produktionsexzess von „Retox“ bei Seite (ob der sich rentiert hat, wird nicht die Musik sondern die Buchführung beurteilen müssen). Was bleibt? Ein Turbonegro-Album, das in der Anlage einen Durchlauf mehr als gewohnt braucht. Die Texte sind gewohnt auf hohem Niveau – „Stroke The Shaft“ lässt grüßen –, und wer nicht gerade an Tinnitus leidet, wird auch das ultimative Schmalzkringel wie „Do You Do You Dig Destruction“ lieben. Get it on.
    8/12 Nils Klein

    Zunächst an alle Nörgler, die sich fragen, warum Indie-Krüger unbedingt den heißen Turbonegro-Scheiß verreißen muss: Er fand die mal richtig gut. „Apocalypse Dudes“ war ein Superalbum. Nur: Alles, was seit der Reunion kam, schien mehr und mehr ein Aufguss alter Größe. „Retox“ ist, was das Songwriting, den Sound, die Hybris, die Riffstärke, den Arschtret-Faktor der Band angeht, ein so erfolgreiches wie konsequentes Unterbieten. Selbst die Songtitel klingen, als hänge ihre Geilheit nicht mehr zwischen den Beinen, sondern im Altenstift: „We’re Gonna Drop The Atom Bomb“, „I Wanna Come“, „Hot And Filthy“, „Welcome To The Garbage Dump“ – Jungs, das ging echt schon flotter. Klar, man mochte sie gerade für ihre Lust am Klischee, für die Groteske des Banalen, für ihr Randzonendasein als clowneske Schubdüsen des Prekariatsrock. Nur wirken sie inzwischen wie das Klischee des Klischees. Würde man Cover, Namen und Artwork entfernen, die Band vom „Turbojugend“-Irrsinn extrahieren und das Album einem willkürlichen Rockfreund vorspielen, hieße die Antwort: Bockmist. Denn gut gecovert ist nicht halb gewonnen, selbst wenn es sich um eigene Cover handelt. Es gibt Ausnahmen. „No, I’m Alpha Male“ hat die alte Stärke, „What Is Rock?!“ ist ein Statement. Der Rest wird sicher gemocht bis geliebt werden vom breiten Turbojugend-Volk – man muss ja. Jeder ohne Jeansjacke mit Käppchenaufnäher kann, ja sollte getrost weitergehen.
    4/12 Sascha Krüger

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