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    Dream Theater
    Systematic Chaos

    VÖ: 01.06.2007 | Label: Roadrunner/Universal
    Text: Oliver Uschmann
    7 / 12
    Dream Theater - Systematic Chaos

    Der Titel klingt wie ein Mainfest: So klingen wir! Lässt man sich drauf ein, macht es Laune. Manchmal.

    Wer die unbestrittenen Könige des Progmetal auflegt, weiß, worauf er sich einlässt. Muckerschweiß, Virtuosität, Mähnenästhetik, klassischer Metalgesang. Das ist die Geschäftsgrundlage. Frage ist nur: Was werden in diesem Rahmen für Deals gemacht? Auf Album neun wieder mal: zwei Schmonzetten. „Forsaken“ die poppige Pflichthymne mit Ohrwurmrefrain, ganz amüsant, aber klebrig wie Fruchtsekt. „Prophets Of War“ die poppige Antikriegsgeste. Auch wir verachten diesen Krieg, Herr Bush, wir können nur nicht so gut texten wie andere. „Constant Motion“ treibt die Band dazu, Metallica zu kopieren, was sie nun überhaupt nicht nötig hat. Soweit die Patzer. Die Überraschung: „Repentance“. Knappe elf Minuten lang halten sich Portnoy und Petrucci hier mal zurück und lassen die Atmosphäre sprechen. Pinkfloydesk schleicht das Stück dahin, bricht nie aus und ist zum Hineinfallen schön. Man möchte die Männer rütteln: „Warum nicht öfter so? Merkt ihr nicht, dass man diesem Song trotzdem anmerkt, dass ihr mehr Können im kleinen Finger habt als 99 Prozent der Konkurrenz? Dass ein wenig nacktes Bein erotischer ist als der Vollporno?“ Den bieten sie wieder „The Ministry Of Lost Souls“, 15 Minuten lang, aber dieses Mal gelungen, da ein starkes Leitmotiv die Technikonanie im Mittelteil rahmt und aufzeigt, welchen künstlerischen Sinn diese abseits reiner Virtuosität hat: Sie schult das Durchhalten, das Albumhören. Es euphorisiert, wenn die Band nach endlosem Gewichse wieder in die Hauptmelodie einbiegt. Wenn das Timing stimmt. Im das ganze Album rahmenden Zweiteiler „In The Presence Of Enemies“ kippt das Gleichgewicht gegen Ende hin wieder, und sie kriegen den Hals nicht voll. Zwiespältig, aber immer noch einzigartig.

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