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    Oasis
    (What's The Story) Morning Glory?

    VÖ: 02.10.1995 | Label: Creation/Epic/Sony
    Text: Wolf Kampmann
    Oasis - (What's The Story) Morning Glory?

    Mit ihrem Debüt-Album „Definitely Maybe“ hatten sie die British Invasion just zu einem Zeitpunkt nochmal richtig in Schwung gebracht, als der insulare Rocksturm arg in der Defensive war. Über Nacht hatten die Fünf aus Manchester etwas in Gang gesetzt, was es seit den Beatles nicht mehr gegeben hatte.

    Doch wie so vielen zuvor und hernach sollte auch an ihnen nicht der Kelch des verdammt schweren zweiten Albums vorüber gehen. Oasis standen unter enormem Erfolgszwang. „(What`s The Story) Morning Glory?“ ist somit ein Album von merkwürdiger Zwitter-Konsistenz. Gitarrist Noel Gallagher schickte sich einmal mehr an, sein goldenes Händchen für perfekte Pop-Perlen mit der idealen Balance zwischen Subversion und Massenappeal unter Beweis zu stellen. Doch mit Ausnahme von „Wonderwall“ und „Don’t Look Back In Anger“ wollten ihm die rechten Hymnen nicht aus der Feder fließen. Es waren viel mehr der Sound und Fluss der Tracks, die Oasis halfen, an den Erfolg ihres Erstlings anzuschließen. Allzu sehr verließ man sich auf die Richtung einmal eingeschlagener Wege. Der Überraschungseffekt war einfach im Eimer. Alle Welt erwartete von der Band einen zweiten Lindbergh-Flug. Den schafften sie freilich erst mit ihrem dritten Album „Be Here Now“, als sie ihren Newcomer-Bonus verspielt hatten, es cooler war, Oasis doof zu finden, und man nicht umhin kam, sich eine neue Identität zu erspielen. „Morning Glory“ ist ein eher ängstliches Statement. Eine Band auf ihrem kommerziellen Höhepunkt kurz vor dem kreativen Abflug. Lediglich zwei unbetitelte, instrumentale Quickies deuten an, was da noch kommen mag. Bei aller vordergründigen Euphorie und künstlichen Hyperventilation spürt man doch ständig die Angst, sich weiter hinaus zu lehnen als unbedingt notwendig. Die Band bedient Erwartungen, selbst um den Preis, selbige zu enttäuschen. Dass die Platte am Ende doch noch die Anmutung eines großen, epochalen Spektakels bekommt, verdankt sie der finalen „Champagne Supernova“, einer hemmungslos überladenen, siebenminütigen Rock-Ballade mit Gast-Gitarrist Paul Weller, die gleichermaßen ans Herz, in die Magengrube und in den Schritt geht.

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