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    Darren Hayman
    Table For One

    VÖ: 03.03.2006 | Label: Track And Field/Cargo
    Text:
    7 / 12

    Seine alte Band Hefner hätte den Britpop-Thron verdient gehabt. Doch dann entdeckte der Londoner die Elektronik und kaschiert nun sein eigentliches Talent.

    Regelmäßige Londonfahrer werden den Service schätzen, dass Darren Hayman – schon zur Zeit seiner Band Hefner großer Freund des urbanen Lebens – im Booklet seine sieben liebsten Cafés der Stadt aufzählt. Wobei Cafés in London kein Porzellan oder Schwarzwäler-Kirsch kennen, nur Plastikteller und Fish’n’Chips. Hayman mag diesen Trash, denn er passt zu seinem Leben, in dem sein Mädchen plötzlich graue Haare bekommt oder man eben stets alleine am Tisch sitzt und im English Breakfast stochert. Mit Hefner sang Hayman einst organische, unschlagbare Hymnen auf Zigaretten, Kaffee und gläubige Mädchen, und hätte er nicht zu Beginn des neuen Jahrtausends eine etwas ratlos machende Leidenschaft für digitalen Elektropop entwickelt, wer weiß, ob seine alte Band nicht heute Helden wären. So muss der große Alltagsbeobachter mit seinem ersten Soloalbum (nach einem schwachen Werk als The French) bei einem kleinen oder feinen Indie-Label wieder von vorne anfangen, zitiert im „Caravan Song“ die alte Beat-Hymne „Blackberry Way“ von The Move und spielt bei „The English Head“ einen hübschen Registrierkassen-Reggae. Doch wie zuletzt üblich, verzettelt sich Hayman manchmal in billig anmutenden Klangeffekten. Wir wollen einfach mal wieder ein Lied ganz ohne künstliche singende Sägen oder Beatbox-Clonks. Das direkte „That’s Not What She’s Like“ oder der melancholische Countryversuch „Perfect Homes“ zeigen, wo Haymans Talent wirklich liegt: Ein Junge mit Brille und unmöglicher Frisur vergleicht sein Beziehungskiste mit Baked Beans und Spiegelei. Das bringt ihn der Lösung keinen Deut näher. Aber es macht Spaß, ihm zuzuhören.

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    dto.

    VÖ: 16.11.2007