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    Taking Back Sunday
    Louder Now

    VÖ: 28.04.2006 | Label: Warner
    Taking Back Sunday - Louder Now

    4-Ohren-Test

    Das Jimmy-Eat-World-Syndrom: Wer in der Szene was auf sich hält, findet die inzwischen natürlich uncool und hört sie sich nur noch heimlich unter der Bettdecke an. Wie poppig darf Emo sein? Dürfen Bands des Genres dem Underground entsagen und so richtig großwerden? Bedenkt man, dass mehr als die Hälfte des Teams im Laufe der Jahre ausgetauscht wurde, stellt sich eine ganz andere Frage: Was soll das Gejammer, dass nicht mehr alles so klingt wie zu Victory-Tagen? Nehmen wir das dritte Album von Taking Back Sunday doch als das an, was es ist: potenter US-Alternative-Rock, kühl kalkuliert und auf die Masse zugeschnitten. QOTSA (mit diesem Namen wird des Produzenten Portfolio gerne geschmückt) sind mit Eric Valentine bekanntlich überhaupt nicht klar gekommen, weshalb Josh Homme den Mann noch während der Arbeit an „Songs For The Deaf“ des Studios verwiesen hat. Aber für eine Band wie Good Charlotte oder die nun Major-debütierenden Taking Back Sunday scheint Valentine perfekt. Viele Ecken und Kanten bleiben da zwar nicht stehen, aber die Wucht der Produktion ist gewaltig, die Wechselgesänge erzeugen perfekte Hooks, und wenn man von kleineren Ausrutschern absieht (Vocoder sollten ein für allemal verboten werden), finden sich hier elf Songwriting-Schmuckstücke, die sich hinter denen von „Where You Want To Be“ keinesfalls verstecken müssen. „Louder Now“ wird mit Sicherheit Millionen verkaufen. Nur kein Neid.

    Dirk Siepe 9



    Taking Back Sunday gehen ihren Weg. Laufen los bei Schnodder-Emo und kommen über Schnief-Indie bei einem verschnupftem Naserümpfen an. Hier ist der Beweis, dass das dritte Album eben doch immer das langweiligste ist. Denn entweder man macht Altes gut oder Neues besser, so einfach ist das mit dem Erfolg im Musikgeschäft. Oder könnte es sein, gäbe es da nicht noch eine dritte Variante, bei der man im Tourbus halbgegarte Brocken durch die Hintertür zum Major schleift und dort zu Einheitsbrei verkochen lässt. Dafür darf man sich dann einen drauf runterholen, dass le chef Eric Valentine heißt, unter anderem Queens Of The Stone Age produziert hat und seitdem Einschlägigem wie Good Charlotte und My Bloody Valentine zur Eingängigkeit verhilft. Wobei kurioserweise gerade die stückweise unter den Tisch gefallen ist, an dem Taking Back Sunday den Victory-Vertrag zu den Akten gelegt und der Warner-Deal unterzeichnet haben. Bleibt die Frage: Was bleibt denn da noch? Wo die dritte hoffnungsvolle T-Band der letzten Jahre neben Thursday und Thrice weder musikalisch noch textlich mit Originalität glänzen konnte, wurde mit schlichten, aber wirkungsvollen Emo-Mitsing-Hooklines die kritische Schreiberfeder besänftigt und das schwarzgescheitelte Fanherz zum Hochtonschlagen gebracht. Aussetzen wird das bei „Louder Now“ nun nicht, aber auch nicht im Glücksinfarkt zerspringen. Zum Schrittmacher reicht es noch, aber nicht zum Schritt nach vorne.

    Britta Helm 5

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