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    Motorpsycho
    Black Hole/Blank Canvas

    VÖ: 17.03.2006 | Label: Stickman/Indigo
    Text: Patrick Großmann
    Motorpsycho - Black Hole/Blank Canvas

    Ohne ihren Drummer haben sich Motorpsycho auch aller anderen Schnörkel entledigt und rocken zu zweit wieder noisy drauflos. Ergebnis: eine etwas uferlose Übungsraum-Sause.

    Natürlich ist ein Motorpsycho-Album nicht richtig schlecht. Auch das zwölfte nicht. Dennoch muss sich selbst der erklärter Die-Hard-Fan die Frage gefallen lassen, wem die verbliebenen Bandmitglieder Bent Sæther und Snah Ryan mit dieser nach hinten heraus langatmigen Songsammlung einen Gefallen tun. Ihren Oldschool-Fans, die auf ein weiteres Spacerock-Doppel-Opus à la „Trust Us“ oder „Timothy’s Monster“ wartet? Nur bedingt, denn dazu fehlt es nicht nur an klanglicher und dynamischer Majestätik, sondern eben streckenweise auch an Substanz (aus alledem ein 45-Minuten-Kondensat – et voilà!). Denjenigen, die die Halse in Richtung Sixties-Zuckerbäcker-Pop mit „Let Them Eat Cake“ beklatschten? Kaum. Sowohl beseelte Streicher- als auch Bläser-Arrangements sucht man vergebens. Am ehesten wohl noch sich selbst: So undurchsichtig und rumpelig-spröde der Sound, so rückschrittlich manches Lied auch sein mag – die Gaudi am schrankenlosen, von sämtlichen die eigene Performance hemmenden orchestralen Elementen bereinigten Musizieren quillt dieser düsteren Platte aus jeder Pore. Etwa, wenn die beiden „Kill Devil Hills“ gegen Ende fachgerecht zersägen, nur um schließlich doch noch ein ätherisch schimmerndes Finale nachzuliefern. Und selbstredend finden sich auch kompositorisch große Momente, die brüchig swingende Melancholie-Hymne „The 29th Bulletin“ zum Beispiel, das an beste „Blissard“-Zeiten erinnernde „Sancho Says“ oder der unbekümmerte Abschluss-Rocker „With Trixeene Through The Mirror, I Dream With Open Eyes“. Überhaupt der komplette, ungestüme Album-Einstieg um das Power-Pop-Schnittchen „In Our Tree“ herum, der nahezu alles vereint, was die Norweger auszeichnet. Stoisch stampfen Elefantenherden über staubiges Steppengras, wühlt Saethers pumpender Bass, schlagen Ryans Vintage-Soli enthemmt Haken. Dennoch bleibt die Einsicht: Zum (nach „Phanerothyme“) zweiten Mal in ihrer Karriere bewegen sich Motorpsycho in Richtung bereits beschrittener – und zwar meist hochklassiger beschrittener – Pfade. Was am Ende doch ein wenig traurig stimmt.

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