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    Die Sterne
    Räuber und Gedärm

    VÖ: 17.03.2006 | Label: V2/Rough Trade
    Text: Kristina Koch / Jörg Staude
    Die Sterne - Räuber und Gedärm

    Vier-Ohren-Test

    Ein neues Album der Sterne ist immer ein Grund zur Freude. Die Jungs um Frank Spilker sind lieb gewonnene Mitstreiter geworden. Sie begleiten den meist tristen Alltag der deutschen Boheme seit 13 Jahren. Ihr achtes Album „Räuber und Gedärm“ ist in erster Linie eine Pop-Angelegenheit Wer sie nicht nur wegen ihrer Schnodderigkeit mag, kann sich über eine tolle Pop-Produktion freuen und sie entspannt und frisch wie nie erleben: frühlingshafte Produktion und Spilkers Stimme so klar, als sei er sich über alles im Klaren. Die Leichtigkeit des Mixes trägt die Handschrift von Chris von Rautenkranz, während Produzentin Peta Devlin (Bassistin bei Oma Hans) für Ecken, Kanten und schräge Elektrosounds gesorgt hat. Vielleicht klingen Die Sterne deshalb besonders bei „Es gibt nichts Spannenderes“ und „Räuber und Gedärm“ wie eine freundliche Variante von Oma Hans oder Die Goldenen Zitronen mit einem Schuss Düsseldorf Ratinger Straße Anfang der 80er Jahre. Auf der zweiten Hälfte der Platte kehren sie zu ihrer trockenen Salon-Aggression zurück, die Gitarren sind lauter, das klingt vertrauter. „Wenn ich realistisch bin“ und „Aber andererseits“ sind Sterne-Songs, die in einer besseren Welt oder einem anderen Land die Charts stürmen würden. „Räuber und Gedärm“, das Album, überzeugt auf ganzer Linie. Na ja, fast. Was die Sterne sich bei der Deutschrock-Hymne „Billig!“ und dem funky „Grashalm“-Song gedacht haben, bleibt uns doch ein Rätsel.

    8/12 Kristina Koch

    Rätsel. Genau das ist das Stichwort. Deutschsprachige Rockmusik ist eines davon. Und das nicht erst seit der Neuen Deutschen Welle und ihren Ausläufern, die uns bis heute wie ein Endlos-Tsunami verfolgen. Täglich grüßt das Murmeltier, aber es ersäuft nicht. Bands wie die Sterne machen es einem leicht, sie zu ignorieren. Wie sie sich in ihrem mundgeblasenen Glashaus aus Sprechblasen und unoriginellen Gitarrenriffs und Arrangements um sich selbst drehen und den Rest der Welt mit Schlauheiten aus der ersten Reihe versorgen. „Ich bin billig, ich bin billig, nimm mich mit“. Ist das vielleicht besser als „Mich kann man kaufen und zwar im Sonderangebot“? Gut, das sind Texte, die man wenigstens versteht – im Gegensatz zu den meisten englischen, bei denen man froh ist, dass sie nicht sofort übersetzt ins Gehirn gelangen, ich sage nur: Adam Green. Egal. Die Sterne sind eine Provinzband aus der Provinz, leben aber mittlerweile lange in der Großstadt. Die Hamburger Schule aus dem Saal zwei ist das Ergebnis von klassischer Landflucht (Bad Salzuflen oder Wilhelmshaven? Geringe geografische Wichtigkeit, aber: Wir haben doch noch Kolonien). Übrigens ist die Musik der Sterne der eigentliche Soundtrack zu Heinz Strunks „Fleisch ist mein Gemüse“. Womit man dem armen Heinz vielleicht unrecht tut. Den Sternen nicht. Es grüßt stolz mit Vorurteilen:

    4/12 Jörg Staude

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