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    Temple Of The Dog
    Temple Of The Dog (Platten der Neunziger)

    VÖ: 23.04.1991 | Label: A&M
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Temple Of The Dog - Temple Of The Dog (Platten der Neunziger)

    Das einzige Seattle-All Star-Album setzt trotz (oder besser wegen) des traurigen Anlasses Akzente.

    Dieses Album ist Schmerz. Pur. Und niemand könnte dieses Gefühl besser transportieren als Soundgardens Chris Cornell. Der ehemalige WG-Genosse von Mother Love Bone-Sänger Andrew Wood hat den Herointod seines Freundes auf zwölf Songs verarbeitet, die in ihrer emotionalen Dichte sicherlich bis heute unerreicht sind. „Temple Of The Dog“ schreit dich mit jeder Note verzweifelt an, bewegt dein Innerstes und lässt dich an schlechten Tagen (meistens im Herbst) einfach nur hemmungslos weinen. Ein Soundtrack für Beerdigungen. Wer so etwas einmal selbst erlebt hat, der wird es sein Leben lang nicht vergessen. Natürlich gab es zur einzigen Single „Hunger Strike“ ein Video, aber wer will diesem schlichten Band in Kornfeld-Filmchen unterstellen, es sei auf dem Reissbrett des Kommerzes entstanden? Das Duett Vedder/Cornell ist sicherlich ein Klassiker seines Genres. Leider gab es diese Kombination nur einige wenige Male live zu bewundern – so geschehen auf dem '92er-Foundations Forum in Los Angeles. Leute, die damals Augenzeugen waren, bekommen heute noch feucht-glänzende Augen. Musik als Soundtrack. Grosses Gefühlskino. Vielleicht war sogar dieses Album mit Emotions-Granaten wie „Say Hello To Heaven“, „Reach Down“, „Pushin’ Forward Back“ und natürlich „Your Saviour“ der Todesstoß für das kalte Party-Ambiente der Achtziger. Auf alle Fälle hat sich Cornell mit diesen 55 Minuten und 19 Sekunden ein Denkmal als Songwriter gesetzt, auf das er auch in zehn Jahren noch stolz sein kann.

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