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    Kyuss
    Welcome To Sky Valley (Platten der Neunziger)

    VÖ: 24.06.1994 | Label: Elektra
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Kyuss - Welcome To Sky Valley (Platten der Neunziger)

    Bei Göttern fällt die Entscheidung naturgemäß schwer, welches ihrer Meisterwerke man nun mit dem ‘Klassiker-Stempel’ adeln soll.

    Ich könnte nicht sagen, ob „Sky Valley“ besser oder schlechter ist als die musikalische Offenbarung „Blues For The Red Sun“, die schon zwei Jahre zuvor bei eingeweihten Personen zur spontanen Erleuchtung führte. Das Debüt „Wretch“ lassen wir wegen der zerstückelten Arbeitsweise und gewissen Durchhängern einmal ganz außen vor. „Sky Valley“ jedenfalls lässt sich nicht in Maßstäben von gut oder schlecht messen, „Sky Valley“ ist das Tal der Götter. Allein schon das Cover ist ein Klassiker, spätestens aufgrund der unermüdlichen Nachahmung zu einem geworden. Die Musik bleibt, was sie schon immer war: Dreckiger, brachialer Blues, wie er zeitloser kaum existieren könnte, Lichtjahre entfernt vom Schein-statt-Sein-Prinzip amerikanischer Rockmusik unserer Tage. Ungefähr so neu wie mein 13 Jahre alter Volvo, aber eben auch genauso zuverlässig. Im Gegensatz zu meiner Karre aber nicht von dieser Welt und auch nicht für unseren hektischen Alltag gemacht. Man sollte sich schon Zeit nehmen, um all das hinter den akustischen Nebelschwaden verborgene zu erkunden. Und wer sich einmal auf die Suche begeben hat, kann nicht mehr zurück. Wenn der mächtige Klang des Openers „Gardenia“ erst einmal wummernd den Raum ausfüllt, hat das Virus von dir Besitz ergriffen. Die Bässe drücken auf den Magen, die wuchtigen Trommeln schmerzen in den Eingeweiden und der Sänger schickt dir auch noch einen „Demon Cleaner“ ins Gehirn. Doch es geht dir gut, die Welt da draußen interessiert nicht mehr, der Körper gehorcht jetzt den Befehlen von „Conan Troutman“. Das ganz große Opus „Supa Scoopa And The Mighty Scoop“ bringt dich in Versuchung, schnell die Repeat-Taste zu drücken, doch daraus wird nichts, du musst jetzt weiter rocken, und das bei „100°“ im Schatten. Ein relaxter „Space Cadet“ gewährt dir eine Verschnaufpause, aber die wunderbare „Odyssey“ ist noch lange nicht zu Ende…

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