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    Echo & The Bunnymen
    Siberia

    VÖ: 19.09.2005 | Label: Cooking Vinyl/Indigo
    Text:
    7 / 12

    Die Wave-Legende aus Liverpool befreit sich noch zu selten von alten Britpop-Manierismen. Aber wenn, dann ist es die helle Freude.

    Meine Damen und Herren, Sie lauschen dem Original. Und das klingt zunächst einmal brav. Immer wieder liest man von Echo & The Bunnymen, wenn von Interpol die Rede ist, von Arcade Fire oder einer der vielen anderen diebischen Elstern. Wer „Siberia“ hört, wird besonders bei den ersten Stücken einiges vermissen: Wo ist der Drang, wo die Düsternis? Zu Beginn der Platte stehen hübsche, aber wie aus der Zeit gefallene Britpop-Stücke, vorbildlich gespielt, melodiös bis zur letzten Gitarrenmelodie und definitiv mehr Baby Bird als Joy Division. Erst mit „Panthenon Drive“ beginnt „Siberia“ die kalte, frische Luft zu atmen, die der Titel verspricht. Die rückwärts laufende Gitarren von Will Sergeant (übergroßes Vorbild für den Coldplay-Gitarristen Jon Buckland), die gebrochene Stimme von Ian McCulloch – da ist sie, die Magie der alten Zeiten, und so herrlich nostalgisch und aktuell zugleich klingen sonst nur die Go-Betweens. Echo & The Bunnymen haben nach der 97er-Reunion recht regelmäßig Platten aufgenommen und sich dabei recht konsequent vom ursprünglichen Sound verabschiedet. Dass auf dieser Platte der stoische Rhythmus der alten Tage wieder aufgenommen wird (im wundervollen „In The Margins“) und „Scissors In The Sand“ ganz und gar nach altem New Wave klingt, ist ein Schritt zurück mit Perspektive. Denn was Echo & The Bunnymen schon in den Achtzigern am Besten konnten, ist, dem Wave-Pop genau den symbolischen Ballast zu nehmen, der später zu leichenblassen Gesichtern und toten Katzen führte. Lang leben die Hasenmänner.

    weitere Platten

    Meteorites

    VÖ: 09.05.2014

    The Fountain

    VÖ: 16.10.2009

    Flowers

    VÖ: 14.05.2001