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    Finch
    Say Hello To Sunshine

    VÖ: 06.06.2005 | Label: Drive-Thru / Universal
    Text:

    Sie gehören zu den führenden Bands des Screamo-Geschehens. Mit ihrem zweiten Album erfinden sich Finch neu, klingen reifer, schlanker und gewöhnungsbedürftiger.

    „What It Is To Burn“ erklärte uns 2002 eine naseweise Band. Das Debüt des Quintetts aus der Nähe von San Diego enthielt 13 Songs voll stürmischer Melodien, mit der Doublebass immer im Anschlag, tollem Gesang, bösem Geschrei und alles over the top produziert. Offiziell wurde das Album hier nie veröffentlicht, die Klientel kennt es trotzdem aus dem Effeff. Songs wie „Letters To You“ oder der Titeltrack sind längst über den Szenegeheimhit-Status hinaus. Mit dem zweiten Werk haben sich Finch viel Zeit gelassen. Fast ein Jahr wurde in die Aufnahmen investiert, man zog sich zurück aufs Land, probierte und experimentierte, wählte aus und verwarf. Das hört man den 14 neuen Stücken auch an. Der penetrante Popcharakter ist geschrumpft, hinzugekommen ist eine neue Versiertheit, ein Stilchaos, ein Hin und Her, ein Laut und Leise. Zwar trauten sich Finch schon früher Experimente zu (man erinnere sich etwa an den Elektro-Schocker „Project Mayhem“), auf „Say Hello To Sunshine“ ist die Experimentierfreude jedoch allgegenwärtig. Da wäre diese gewisse Vertracktheit in „Ink“, der schwebende Akustikteil in „Reduced To Teeth“ oder auch der Dillinger Escape Plan-Wahnwitz in „The Casket Of Roderick Usher“. Dabei sind DEP beileibe nicht die einzige Referenz, die man heraushören mag. Oft erinnern Finch heuer an Glassjaw und dürfen in Zeiten von Head Automatica gerne als deren legitime Nachfolger gesehen werden. Ein durchaus mutiges Album ist „Say Hello To Sunshine“ geworden. Zwar kann nicht jeder Song vollends überzeugen, doch die eingestreuten Ecken und Kanten und die unterschwellige, spröde Schroffheit verleihen dem Ganzen einen angenehm unkonventionellen Anstrich. Man merkt der Platte an, dass es das Ziel der Band war, sich vom immer noch grassierenden Screamo-Trend abzusetzen. Deshalb seien diesem komplexen Album, das nicht selten Erinnerungen an Faith No More wachruft, ein paar Hördurchgänge zur vollen Entfaltung gegönnt.

    weitere Platten

    Steel, Wood & Whisky

    VÖ: 13.11.2015

    Back To Oblivion

    VÖ: 26.09.2014

    What It Is To Burn

    VÖ: 03.06.2003