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    Editors
    The Back Room

    VÖ: 18.07.2005 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text:
    Editors - The Back Room

    Auch wenn an den Editors nichts originell ist, sondern durchweg von Interpol vorgegeben: Hier darf man hinhören. Und noch einmal mitziehen.

    „Das ist jetzt die Kopie der Kopie“, klagt Kollege Stumpe und macht nicht mehr mit. Verdenken kann man es ihm nicht. Mit Recht merkt er an, Interpol klängen wie Joy Division (ganz schön) und The Chameleons (noch mehr). Und Editors klingen nun mal eins zu eins wie Interpol. Selbst ihre Namen haben den gleichen Flow. Doch wie so oft ist es am Ende mithin eine Frage des Einstiegs. Wer – generationsbedingt – zuerst Interpol hörte und sich danach erst an Joy Division versuchte, dem sind die Editors nicht zu viel des Guten. Auffällige Kopisten, das ja. Aber gute. Sänger Tom Smith hat sich den Interpol-Vibe zur Grundlage gemacht: Die Betonungen, das strikte Auf und Ab, das düstere Timbre – alles von Interpols Paul Banks annektiert. Und Smith hat ein echtes Organ. Wenn gute Stimmen voll sind, läuft seine schier über. Da werden angenehme Erinnerungen an die frühen Tindersticks wach. An die Smiths natürlich; vor allem bei „Fall“, einem wunderbaren Slow-Track, dessen Refrain „I wanted to see this for myself“ besonders schön Dinge angedeutet lässt. Das trifft jeden, und jeden anders. Auch Phillip Boa lässt grüßen – kurioserweise und zu hören bei „Blood“. Selbst an US-Indierock gemahnen die Birmingham-Studenten bei ihrem Genre-Hit und Vorzeigestück „All Sparks“. Es groovt und grollt, es wird genölt, gerockt und auch balladiert. „The look in the back room / where we hide all of our feelings“ – die Editors gewähren ihn uns und klingen bei zitiertem „Camera“ besonders verletzlich, entrückt und schmerzgeschunden. Da hilft nur Augen schließen, deutet der Sänger an und seine Hörer tun es ihm gleich. „Bullets“ durchkracht da schon enthusiastischer die Melancholie. Mit kreischenden Gitarren und hypnotischem Chorus. „Distance“ steht für sich als elektronischer Ausflug mit breit strömendem Singsang und waberndem Echo-Gitarrenunterbau – nett, experimentierfreudig, aber nicht wirklich vonnöten. Der Tenor der Editors ist dunkel, dabei durchaus dancy und passt somit voll und ganz in diese Tage. „All sparks will burn out“, singt Smith. Und auch das hier wird hell leuchten und dann ausbrennen. Bleiben werden andere. Aber für den Moment fühlt es sich ganz wunderbar an.

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