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    Circa Survive
    Juturna

    VÖ: 20.06.2005 | Label: Equal Vision/Cargo
    Text:
    Circa Survive - Juturna

    Seltsam. Man reißt schon die Screamo-Schublade auf, aber dieses kleine Emotionsmonster zappelt wie ein neugeborener Rebell.

    Was ist das? Der Sänger singt klar wie ein entschlossener Junge, der Drummer hat Herzrhythmusstörungen, und die Saiteninstrumentalisten wollen offensichtlich keine Riffs mehr spielen, aber trotzdem tanzbar bleiben. Das groovt, das kickt, das berührt. Aber normal ist das nicht. Circa Survive pendeln irgendwo zwischen Dredgs Sehnsucht, Coheed And Cambrias Verzweiflung und The Mars Voltas Suche nach Alternativen. Richtig greifbar sind sie selten. Hinter einer warmen Soundwand bleiben höchstens „Act Appalled“ sowie der vertonte Absturz „Stop The Car“ hängen. Und dennoch will man mehr, denn der Rest fliegt mit endlosen Gesangslinien über einen wirren Teppich zwischen Artrock, Hardcore und kantigen Rhythmen. Das hier ist ein klasse Debüt, und das hat Gründe: Frontmann Anthony Green betrog seine eigentliche Band Saosin auf Heimurlaub in Philadelphia mit einem alten Freund namens Colin Frangicetto, seines Zeichens Ex-Mitglied von This Day Forward. Auf dem Rückweg nach Kalifornien dann kippte Anthony sein Schicksal von einem Moment auf den anderen. Er drehte wieder um. Am nächsten Morgen schrieben Colin und Anthony das Lied „Handshakes At Sunrise“ für ihre Debüt- EP „The Inuit Sessions“. So steht es in der offiziellen Biographie, in der übrigens ab diesem Hollywood-Moment kein Wort mehr verloren wird über die Verlassenen. Aber auch das passt zur Musik. Denn neben schlichtem Können sind es Leidenschaft und Rücksichtslosigkeit, die „Juturna“ zu jeder Sekunde mindestens einen Meter über dem Durchschnitt emotionaler Rockmusik schweben lassen. Nie erliegt man Klischees, nie wirkt die Band aufdringlich, stets haben die fünf eine Wendung parat, die bei der Stange hält. Hinzu kommen endlich mal Texte, die bei aller Emotionalität nicht mit Angst hausieren gehen, sondern in fast epischer Erzählsprache gerne zuhören lassen. Das dunkel gemalte Cover macht in dieser Hinsicht sogar Sinn. In den USA eröffnen Circa Survive momentan für Dredg, und das passt wie die Faust aufs Auge. So langsam geht wieder was bei der wundersamen Jugend von heute.

    weitere Platten

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