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    Smashing Pumpkins
    Mellon Collie And The Infinite Sadness (Platten der Neunziger)

    VÖ: 25.10.1995 | Label: Virgin
    Text: Maik Koltermann | Erschienen in: VISIONS Nr. 88
    Smashing Pumpkins - Mellon Collie And The Infinite Sadness (Platten der Neunziger)

    Ein über zwei Stunden langes Doppelalbum offenbart Corgans Faible für episch inszenierte Rockmusik und bricht sämtliche Verkaufsrekorde.

    „Siamese Dream“ katapultierte die Pumpkins in die erste Liga alternativer Rockmusik, mit „Mellon Collie“ setzt sich Corgan selbst ein Denkmal. Es muss an den vermeintlich unüberbrückbaren Gegensätzen zwischen seinen musikalischen Einflüssen liegen: Ursprünglich ein Anhänger kunstvoll ausgefeilter Rockwerke der einschlägigen Bands der Siebziger und frühen Achtziger Jahre, nutzt er für sein eigenes Songwriting die befreiende Wirkung dessen, was Punk der Musikszene gebracht hatte. Die Pumpkins verarbeiteten Pop- und Metalelemente, ohne mit dem Ergebnis wirklich in die Nähe dieser Schubladen zu geraten. Die Masse von 28 Songs, die auf diesem Album vertreten sind, spiegeln Corgans Selbsterkenntnis wieder. Ihre Stimmung wechselt unzählige Male zwischen der rotzenden Aggressivität von „Tales Of A Scorched Earth“ oder „Zero“ und den tragend arrangierten und üppig verzierten Liebeserklärungen wie „Thirty-Three“ oder „To Forgive“ hin und her. Das hier muss das Ergebnis der Paarung aus Punkrock und Pink Floyd sein, so eine Art Alternative Artrock also, bei dem die besinnlich schönen Momente eines Songs von der verbitterten Wut des nächsten Stücks mit feistem Spaß in Stücke gerissen werden, so als genieße es der Pumpkins-Frontmann, sich der Welt ausgiebig als genau dieser schizophrene Bastard zu präsentieren. Mit anderen Worten: Ein Statement zur Lage der verwirrten Rocknation, ganz dem Zeitgeist entsprechend.

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