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    Okkervil River
    Black Sheep Boy

    VÖ: 16.05.2005 | Label: Jagjaguwar/Cargo
    Text: Ingo Neumayer
    9 / 12
    Okkervil River - Black Sheep Boy

    Alt.Country und Neu.Land: Okkervil River erzählen amerikanische Geschichten mit amerikanischen Mitteln, vergessen dabei aber den Horizont nicht.

    Wo genau der echte Okkervil River fließt, lässt sich dank streikendem Provider augenblicklich nicht ergoogeln; Verlauf, Tiefe und Wasserqualität des musikalischen Namensbruder kann man da schon leichter bestimmen: Linkerhand stehen Weiden aus Folk und Country Spalier, am rechten Ufer apportiert ein Indie-Hund den Rock-Stock, zwitschern prächtig gefiederte Singvögel bezaubernde Pop-Melodien. Und in der Mitte wird geschwommen. Wenn man den toten Mann mimt und sich treiben lässt, ist es angenehm, doch einmal nach unten geblickt, gähnt das Dunkel, sieht man den Grund nicht, wird es kalt und klamm um Herz und Zehenspitze. In den simpleren Momenten, zu denen der gemeine Folk-Teenie kraftvoll die Hand gegen der Welten Ungemach ballt, erinnern Okkervil River an Dashboard Confessional („For Real“), wenn es mehr sophisticated wird, darf auch gerne mal Lou Reed als Orientierungspunkt herhalten. Die Assoziationstrommel steht hier selten still, bei jedem Lied hagelt es neue Bezüge. Murder By Death, Cursive und Bright Eyes heißen die Zeitgenossen, Big Star, Leonard Cohen, Camper Van Beethoven die Ahnherren. Und zwischendrin hauen Okkervil River auch noch einen strahlenden Zwitter aus Brit- und California-Pop raus („The Latest Toughs“). Doch Bandkopf Will Sheff verarbeitet trotz unbestreitbarer Nähe zu Conor Oberst seine Einflüsse aus Nah und Fern, die aktuellen wie die betagten, so geschickt und eigenständig, dass man sich fast zu einem dummen Wortspiel mit seinem Nachnamen hinreißen lässt. Ein tolles Artwork sowie die geschickt gestrickte Geschichte, die hier auf Albumlänge erzählt wird, runden Bild und Urteil ab: eine große kleine Platte.

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