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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von American Nightmare,
Pianos Become The Teeth,
Ought und
The Baboon Show. Zur Platte der Woche küren wir „What A Time To Be Alive“ von Superchunk.

American Nightmare – „American Nightmare“

American Nightmare sind zurück: Sechs Jahre nach dem ersten Comeback-Konzert veröffentlicht die Hardcore-Formation ihr erstes Album seit der Reunion. Dieses haben sie schlicht nach der Band benannt und beweisen mit neun Songs in 20 Minuten, dass es mehr nicht braucht, um den alten Bandnamen Give Up The Ghost zu vergessen. „Flowers Under Siege“ und „Dream“ knüppeln in jeweils 40 Sekunden kurz und schmerzlos auf die Gehörgänge ein, während das Quartett im Opener „The World Is Blue“ zum Pit-Gerassel einlädt. Ihren Oldschool-Hardcore würzen American Nightmare zudem in „Colder Than Death“ und dem finalen „Crisis Of Faith“ mit Dark-Wave und rauem Post-Punk. Das steht der Band nicht nur unglaublich gut, sondern integriert auch eine neue, spannende Komponente in das Soundgewand der Formation. American Nightmare heißen nicht nur wieder American Nightmare, sie klingen auch endlich wieder so.

Album-Stream: American Nightmare – „American Nightmare“

Pianos Become The Teeth – „Wait For Love“

Mit „Wait For Love“ entfernen sich Pianos Become The Teeth noch viel weiter von ihren Screamo und Post-Hardcore-Wurzeln, als sie es bereits auf „Keep You“ getan hatten. Stattdessen setzt das US-amerikanische Quintett auf atmosphärischen Emorock, der schillernde Soundgebilde entwirft, über die Frontmann Kyle Durfey seine kraftvolle Stimme legt. Im Gegensatz zum Vorgänger, der den Tod von Durfeys Vater thematisierte und dementsprechend schwermütig klang, lassen die zehn Songs auf „Wait For Love“ mehr Platz für Optimismus. So zum Beispiel die tanzbare Vorab-Single „Charisma“, die mit pulsierendem Schlagzeug und verspielten Gitarren beschwingt beginnt, um sich am Ende dramatisch zu steigern. „Bitter Red“ hingegen schlägt mit seinen großen Melodien und atmosphärischen Passagen die Brücke zwischen den beiden Alben. Das abschließende „Blue“, das sich fünf Minuten schüchtern aufbaut und dann sanft ausklingt, beweist: Pianos Become The Teeth steht auch ein hauchdünnes Post-Rock-Gewand wirklich gut.

Stream: Pianos Become The Teeth – „Wait For Love“

Ought – „Room Inside The World“

Mit ihrem dritten Album haben Ought den krachenden Indierock des 2014 veröffentlichten Debütalbums „More Than Any Other Day“ endgültig hinter sich gelassen. Stattdessen steht der Post-Punk im alleinigen Rampenlicht. Diesen gestalten die Kanadier äußerst kunstvoll und integrieren unter anderem ein Vibraphon oder eine Klarinette in ihr Klangspektrum. Im Mittelpunkt steht jedoch immer Tim Darcys theatralischer Gesang. In „Desire“ bekommt dieser noch einen Chor zur Seite gestellt, bevor der Song nach einem Saxophon-Solo gemächlich zum Ende kommt. Trotz der aufwändigen Instrumentierung setzen Ought diese auf „Room Inside The World“ so dezent ein, dass es über seine gesamte Länge von 40 Minuten reduziert und kühl klingt. Das passt zu den angesprochenen Thematiken des Albums: Einsamkeit und Vergänglichkeit. Das wehmütige Klagen passt dazu besonders gut.

Album-Stream: Ought – „Room Inside The World“

The Baboon Show – „Radio Rebelde“

Seit ihrem ersten Album „Don’t Don’t Don’t“ stehen The Baboon Show für einen eingängigen Sound zwischen melodieverliebtem Punkrock und ungestümen Rock’n Roll. Daran ändert sich auch mit der Veröffentlichung ihres achten Albums „Radio Rebelde“ nichts. Schon der gleichnamige Opener prescht in gewohnter Manier nach vorne und es dauert genau eine Sekunde bis Frontfrau Cecilia Boström den Hörer mit ihrer sympathisch knarzigen Stimme begrüßt. Im Refrain stoßen dann die restlichen drei Bandmitglieder dazu und verleihen der Botschaft „You Are Not Alone“ hymnischen Nachdruck. Dennoch gibt es auch Neuerungen zu entdecken: Etwa den pulsierenden Elektro-Beat in „War“ oder den Arbeiter-Kampflied-Charakter von „Same Old Story“, das zum Ende hin mit emotionalem A-capella-Chor für Gänsehaut sorgt. Im Kern bleibt „Radio Rebelde“ aber eine rüde Punkrock-Platte, die Kapitalismuskritik übt und zum Widerstand aufruft.

Album-Stream: The Baboon Show – „Radio Rebelde“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „What A Time To Be Alive“ von Superchunk, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.