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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Tribulation,
Tocotronic,
Tiny Moving Parts und
The Good, The Bad And The Zugly. Zur Platte der Woche küren wir „Freedom’s Goblin“ von Ty Segall.

Tribulation – „Down Below“

Jedes neue Album von Tribulation bedeutete bislang eine neue Entwicklung. Auf ihrem vorherigen Werk „The Children Of The Night“ hatten sich die Schweden endgültig von ihrem Dasein als reine Death-Metal-Band gelöst und sich Okkultrock und traditionellem Heavy Metal geöffnet – mit „Down Below“ gehen sie diesen Weg konsequent weiter. Sänger Johannes Andersson spuckt dem Hörer auch auf dem mittlerweile vierten Studioalbum mit galligen Growls ins Gesicht, während das Schlagzeug mit antreibendem Pulsschlag das Rückgrat bildet. Dazwischen öffnet sich eine Ebene für die Gitarren, die diesen Platz wie in „Nightbound“ mit virtuosen Spielereien füllen. Tribulation büßen etwas von ihrer Bedrohlichkeit ein, differenzieren dafür ihren Sound weiter mit Klavier oder Streichern aus. Mit den eingestreuten Doublebass-Passagen in „Lacrimosa“ und den messerscharfen Riffs, die oftmals angedeutet werden, sollte „Down Below“ aber auch die Fans der ersten Stunde überzeugen.

Album-Stream: Tribulation – „Down Below“

Tocotronic – „Die Unendlichkeit“

Zum 25-jährigen Bandbestehen wagen Tocotronic mit „Die Unendlichkeit“ einen Blick in die Vergangenheit sowie in die Zukunft, ohne die aktuelle Bestandsaufnahme zu vergessen. „Electric Guitar“ lässt die Pubertät mit all ihren Unsicherheiten Revue passieren und hebt die Macht der E-Gitarre hervor. „Hey Du“ ist eine schrammelige Trotz-Hymne, die vom Anderssein in einer Kleinstadt erzählt und gleichzeitig darauf aufmerksam macht, dass auch heutzutage Menschen ausgegrenzt werden, wenn sie nicht der Norm entsprechen. „Unwiederbringlich“ greift das wiederkehrende Thema der Platte, die eigene Endlichkeit, mit Zeilen wie „Dein Tod war angekündigt/ Das Leben ging dir aus/ Unversöhnlich schlich es aus dir hinaus“ auf. Musikalisch präsentieren sich Tocotronic so vielseitig wie noch nie: Americana-Einflüsse, Autotune-Einsprengsel, enthemmte Indierock-Melodien und Singer/Songwriter-Momente geben sich im stetigen Wechsel die Hand. So kann man seinen Geburtstag gebührend feiern!

Stream: Tocotronic – „Die Unendlichkeit“

Tiny Moving Parts – „Swell“

Tiny Moving Parts haben für „Swell“ einen neuen Schwung vertrackter Emo-Mathrock-Hymnen geschrieben. Seit ihrem Labeldebüt „This Couch Is Long & Full Of Friendship“ begeistert das Trio bestehend aus den Brüder Billy und William Chevalier und ihrem Cousin Dylan Mattheisen mit seiner Kombination aus verspielten Melodien, verschachtelten Rhythmen und gelegentlichen Post-Hardcore-Ausbrüchen. An dieser Formel haben sie nicht viel geändert – denn Gutes bewährt sich eben. Der Opener „Applause“ flirtet kurzzeitig mit ungewohnten Synthesizer-Tönen, die auch im schnellen „Whale Watching“ auftauchen. In „Caution“ hingegen holen Tiny Moving Parts zwischendurch Luft, und stürzen sich dann mit voller Kraft zurück in den starken Rhythmus-Wellengang. Da heißt es, den Kopf über Wasser zu halten – und das ist laut Mattheisen auch das grundlegende Thema des Albums. Ziel erreicht!

Stream: Tiny Moving Parts – „Swell“

The Good, The Bad And The Zugly – „Misanthropical House“

„Misanthropical House“ ist die Rückkehr von The Good, The Bad And The Zugly zum internationalen Vertrieb: Der 2015 erschienene Vorgänger „Hadeland Hardcore“ nur in ihrer norwegischen Heimat und dazu nur auf Vinyl und Kassette veröffentlicht worden. Auf dem dritten Album fahren sie nichtsdestotrotz wieder schwere Hardcore-Punk-Geschütze auf: „H-Bomb“ eröffnet das Album in Überschallgeschwindigkeit und wird vom folgenden „Mindlessness“ sogar noch überholt. Verschnaufpausen gönnt sich das Quintett nicht – nach dynamischen Tracks atmen The Good, The Bad And The Zugly nicht durch, sie überbieten lieber die kurz zuvor aufgestellte Bestmarke. Umso plausibler, dass der ernstere und im Midtempo angesiedelte „Sickness Unto Death“ nicht das eigentlich perfekte Ende der Platte darstellt, sondern das überdrehte, keine Minute lange „Going Nowhere Fast“.

Album-Stream: The Good, The Bad And The Zugly – „Misanthropical House“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Freedom’s Goblin“ von Ty Segall, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.