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Marilyn Manson spricht über Rauswurf von Twiggy Ramirez und sexuelle Übergriffe

Marilyn Manson spricht über Rauswurf von Twiggy Ramirez und sexuelle Übergriffe
Marilyn Manson hat sich zum Rauswurf seines Ex-Bassisten Twiggy Ramirez aus der Band und Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs im Allgemeinen geäußert. Ramirez war von einer Ex-Freundin vorgeworfen worden, sie missbraucht und sogar vergewaltigt zu haben. Ramirez bedeute ihm aber nach wie vor viel, und auch die sich häufenden Anschuldigungen hält er für problematisch.

„Ich habe mich von Twiggy nicht als Freund oder Bruder getrennt, denn ich habe ihn immer noch sehr gern“, äußerte Manson gegenüber dem US-Magazin Kerrang. Dem Bassisten war von seiner Ex-Freundin und Musikerin Jessicka Addams (Jack Off Jill) im Oktober vorgeworfen worden, sie im Laufe ihrer Beziehung in den 90er Jahren psychisch und auch körperlich missbraucht und in mindestens einem Fall sogar vergewaltigt zu haben. Wenige Tage später feuerte Manson Ramirez, ohne dafür selbst Gründe anzugeben.

Viel näher geht Manson in diesem Interview nicht auf die spezifischen Anschuldigungen ein, die Ramirez (der mit bürgerlichem Namen Jeordie White heißt) in einem Statement nicht dementiert, das vorgeworfene Verhalten aber allgemein verurteilt und sich für möglicherweise verursachten Schmerz entschuldigt hatte. Als einen Grund für die Trennung von dem Bassisten nannte er jedoch musikalische Differenzen: „Ich kann nicht behaupten, dass mein musikalisches Verhältnis zu Twiggy in den letzten Jahren ein gutes war.“ Es sei also eine sehr persönliche Entscheidung gewesen: „Meine Zusammenarbeit mit [Gitarrist] Tyler Bates auf [dem Album] ‚The Pale Emperor‘ [von 2015] hat etwas in mir aufgetan und ich wollte diese negativen Energien nicht zurück in mein Leben fließen lassen.“

Ohne direkt auf Ramirez Bezug zu nehmen kam Manson jedoch in einem anderen Interview auf Vergewaltigungsvorwürfe im Allgemeinen zu sprechen. Bei dem britischen Fernsehsender Channel 4 sprach ein Moderator den Musiker auf seine Beziehung zur Schauspielerin Rose McGowan an, mit der er in den 00er Jahren liiert war. McGowan gehörte zu den ersten Frauen in Hollywood, die im Oktober öffentlich angaben, von Produzent Harvey Weinstein sexuell missbraucht und vergewaltigt worden zu sein.

„Es überrascht mich nicht, aber ich wusste darüber nicht viel, als ich mit ihr zusammen war. Ich denke nur – ich will nicht, dass die Aufmerksamkeit der Welt nun das künstlerische Element von Hollywood und den Filmen kaputt macht. […] Das sind ernstzunehmende Anschuldigungen – und es sind natürlich immer ‚Anschuldigungen‘ – aber wenn jemand anfängt sich wegen Vorkommnissen zu beklagen die nicht ganz so gravierend erscheinen wie echte Vergewaltigungen, dann ist das denke ich unverschämt den Leuten gegenüber, die wirklich vergewaltigt wurden.“

„Wenn du dich wegen etwas aussprechen musst, dann solltest du dich zunächst an die Polizei und nicht an die Presse wenden, jedenfalls würde ich das so machen. […] Es vergeht kein Tag, an dem ich mein Handy anschalte und nicht neue Anschuldigungen gegen jemanden lese. Oder es heißt ‚alle Männer sind schlecht‘, oder ‚kein Mann darf etwas Unanständiges tun‘. Da fühlst du dich so, als dürftest du nicht einmal mehr sagen: ‚Geh und triff sie [zeigt auf eine Frau neben der Kamera]‘, denn ich könnte sie ja falsch ansehen und dann wegen etwas Falschem beschuldigt werden. Ich denke, die Welt muss wieder ins Gleichgewicht gebracht werden, und ein angemessener Weg gefunden werden, mit solchen Situationen umzugehen. Und wo du meine Ex-Verlobte [McGowan] ansprichst – ich finde es gut, wie sie damit umgeht. Doch ich bin nicht einverstanden mit dem Schneeball-Effekt, der das Leben vieler Menschen zerstören könnte, die das nicht verdienen.“ Das gesamte Interview findet ihr weiter unten, das Segment zu McGowan beginnt bei der 31-Minuten-Marke.

Manson hatte vergangenes Jahr sein neues Album „Heaven Upside Down“ veröffentlicht und Videos zu den Songs „KILL4ME“, „Say10“ und „We Know Where You Fucking Live“ gezeigt. Bei einem Auftritt in New York hatte sich der Schockrocker das Bein gebrochen und daraufhin mehrere Konzerte abgesagt. Bei seiner ersten Show nach dem Unfall sorgte er für Aufregung, weil er mit einem Spielzeug-Sturmgewehr auf sein Publikum zielte – kurz nach einem Schusswaffen-Massaker in Texas.

Video: Marilyn Manson im Interview mit Channel 4