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Morrissey: "Ich würde niemals sexuelle Belästigung unterstützen"

Morrissey: „Ich würde niemals sexuelle Belästigung unterstützen“
Morrissey hat erneut Aussagen aus seinem umstrittenen "Der Spiegel"-Interview zurückgewiesen. In einem Statement schrieb der britische Musiker unter anderem, er würde "niemals sexuelle Belästigung unterstützen". Gleichzeitig warf er dem deutschen Magazin vor, ihn falsch zitiert zu haben – und die Veröffentlichung des Audio-Mitschnitts des Interviews zu verhindern. Die Interview-Autorin widersprach öffentlich.

Unter der Überschrift „Das Verleumdungssystem“ schrieb Morrissey auf seiner Facebook-Seite eine längere Reaktion auf die Kontroverse um sein Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, demzufolge Morrissey das sexuelle Fehlverhalten von Harvey Weinstein und Kevin Spacey relativiert und die Rolle der mutmaßlichen Opfer angezweifelt sowie im Kontext von Flüchtlings- und Migrationspolitik von Berlin als „Vergewaltigungshauptstadt“ gesprochen hatte.

Morrissey zeigte sich in seinem Text enttäuscht über die Journalisten des „Spiegel“. Dann fuhr er fort, diverse Zitate aus dem Interview, vor allem zum Thema sexuelle Übergriffe, in deutlichen Worten zurückzuweisen: „Würde ich Donald Trump töten? Nein, niemals. Würde ich Kevin Spaceys private Neigungen unterstützen? Nein, niemals. Würde ich jemals Kindesmissbrauch unterstützen? Nein, niemals. Würde ich sexuelle Belästigung unterstützen? Nein, niemals. Würde ich Vergewaltigung unterstützen?“ Nein, niemals. Einen Seitenhieb auf den „Spiegel“ hängte Morrissey an. „Würde der Spiegel meine Ansichten fair darstellen? Nein, niemals. Würde ich je wieder mit den Printmedien reden? Nein, niemals.“

Im Rest des Statements beklagte Morrissey, dass jene Künstler, die den Mut hätten, anders zu sein und etwas bewegen wollten, von der Musikindustrie ausgeschlossen würden. Demgegenüber werde geistlose, unkritische Musik an die Chartsspitze durchgewunken. Er hielt die Leser zudem dazu an, die seiner Ansicht nach vorurteilsbehafteten und auf sich selbst fixierten Printmedien zu meiden und sich ihre eigene Meinung zu bilden.

Am Ende behauptete er, „Der Spiegel“ habe sich geweigert, eine ungeschnittene Audio-Aufzeichnung des Interviews zu veröffentlichen. „Lasst das allein eure Antwort sein“, schloss er sein Statement, das ihr unten findet. „Spiegel“-Autorin Juliane Liebert, die das Interview mit Morrissey geführt hatte, twitterte, das Gespräch sei ein „wortgetreues Transkript“ von Morrisseys Aussagen, lediglich einige Fragen seien wegen ihrer Länge gekürzt worden. Ein Audio-Mitschnitt werde in den kommenden Tagen veröffentlicht.

Kürzlich hatte Morrissey bereits einmal bestritten, Zitate aus dem „Spiegel“-Interview gesagt beziehungsweise wie dargestellt gemeint zu haben. Er schwor daraufhin, keine Print-Interviews mehr zu geben.

Vor einigen Tagen hatte Morrissey ein Video zum Song „Jacky’s Only Happy When She’s Up On The Stage“ veröffentlicht. Dieser findet sich auf seinem neuen Album „Low In High-School“. Kritiker hatten angemerkt, dass die Platte die gleiche Neigung zu Verschwörungstheorien und Rechtspopulisten zeige, die man zuletzt auch anderweitig bei Morrissey wahrnehmen konnte.

Facebook-Post: Morrissey reagiert erneut auf kontroverses Interview

Tweet: „Spiegel“-Autorin kündigt Veröffentlichung des Interview-Transkripts an

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