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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Anti-Flag,
Electric Eye,
Mansions und
Nic Cester. Zur Platte der Woche küren wir "The Dusk In Us" von Converge.

Anti-Flag – „American Fall“

„American Fall“ ist der große Rundumschlag von Anti-Flag zur aktuellen Politik der USA. Ihr zehntes Studioalbum präsentiert ohne große Vorlaufzeit mit dem Opener „American Attraction“ politisch motivierten Punkrock. „The Criminals“ thematisiert wiederum die enorme Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverhältnisse in der US-Bevölkerung. Seinen bekannten Punkrock würzt das Quartett jedoch auch mit anderen Stilmitteln. „When The Wall Falls“ ist zur Hälfte im Ska zu Hause, während „Liar“ schon fast der Tradition von Bad Religion folgt. Der schon vorab veröffentlichte Song „Racists“ kritisiert hingegen scharf die durch Rechte verursachten Gewalttaten in Charlottesville, Virginia. Der Nachfolger des 2015 erschienenen „American Spring“ kommt mit 30 Minuten Spielzeit auf den Punkt und entfacht trotz aller aufgezählten Missstände ein Feuer der Hoffnung.

Album-Stream: Anti-Flag – „American Fall“

Electric Eye – „From The Poisonous Tree“

Mit ihrem neuen Album entführen Electric Eye den Hörer zurück in die 70er Jahre. Das verdeutlicht schon der einleitende Track „Sometimes You Got To Jump To Lift Your Feet“: Mit stampfenden Drums und einzelnen Gitarreneinwürfen nimmt die Band Fahrt auf, Stringenz steht dabei nicht an erster Stelle: Die Klanglandschaften werden dominiert von ausschweifenden Parts, die einem ausgedehnten Jam am Sontagnachmittag gleichkommen. Schnell lässt sich erkennen, dass Electric Eye nach keinem linearen Prinzip arbeiten, sondern ihre psychedelischen Trips eher passieren lassen als sie durchzuplanen. Dabei strotzen die Norweger auf „From The Poisonous Tree“ vor Experimentierfreude und unterstreichen immer wieder aufkommende Pink Floyd– und NEU!-Assoziationen. So finden öfter fernöstliche Sitar-Klänge Einzug in die verworrenen Songstrukturen, wie „Turn Around, Face The Sun“ zeigt. Die Norweger geben sich eben nur ungern der Moderne hin – und liefern ein aus der Zeit gefallenes Werk.

Album-Stream: Electric Eye – „From The Poisonous Tree“

Mansions – „Deserter“

Vier Jahre nach dem letzten Album „Doom Loop“ senden Mansions mit der sechs Songs umfassenden EP „Deserter“ ein neues musikalisches Lebenszeichen. Darauf zeigen sich die US-Ameriakner gewohnt umtriebig und bieten einen stimmungsvollen Mix aus mitreißendem Indierock und elektronischen Arrangements. Ersteres verdeutlicht bereits der Opener „Heel Theme“, der mit stampfenden Rhythmen, brodelnden Synthesizer-Sounds und ausschweifenden Gitarren für spannungsfreudiges Mitwippen sorgt. Jedoch ecken Mansions auch gerne mal am schnörkellosen und druckvollen Emo-Sound an: „High Numbers“ steigert sich nach und nach in eine drückende Nummer, die zwar immer mal wieder von ruhigen Phasen durchbrochen wird, um dann doch in hoffnungslos theatralischen Ausschweifungen zu münden. Ab der zweiten Hälfte geifen Mansions tiefer in die elektronische Kiste und vermengen die Gitarren-lastige Musik vermehrt mit synthetischen Beats und großflächig angelegten, atmosphärischen Sounds. Oben drauf gibt es am Ende eine herzergreifende Gitarrenballade, die den Hörer nach einer ereignisreichen Nacht in den Schlummer begleitet.

Album-Stream: Mansions – „Deserter“

Nic Cester – „Sugar Rush“

Nach sechs Jahren, in denen er nach eigenen Angaben „kaum was gemacht hat“, ist Jet-Frontmann Nic Cester mit neuer Musik zurück. Auf „Sugar Rush“ versammelt er zwölf Songs, die es sich zwischen Soul, Funk und Psych-Sounds bequem machen. Der Opener und Titeltrack begrüßt den Hörer mit monotoner, ruheloser Melodiestruktur und der kräftigen Stimme Cesters, um sich zum Finale ein kurzes Gitarrensolo und ausschweifenden Bläsereinsatz zu gönnen. Das nachfolgende tanzbare „Eyes On The Horizon“ hingegen bildet mit Soul-Einschlag, Drum-Loops und sehnsüchtigem Chor-Gesang das entspannte Gegenstück. Damit sind die beiden Songs ein Sinnbild für die klangliche Ausrichtung des Albums und das fröhliche Ignorieren von Genre-Grenzen. Einen großen Anteil an der musikalischen Vielfalt tragen die Begleitmusiker Calibro 35, die sonst für Film-Soundtracks zuständig sind und sich mit ihren Arbeiten zwischen den verschiedenen Stilen befanden, die nun die musikalischen Eckpunkte des Albums bilden. Mit „Sugar Rush“ unterstreicht Cester, dass er mehr zu bieten hat, als den Jet-Hit „Are You Gonne Be My Girl?“.

Album-Stream: Nic Cester – „Sugar Rush“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „The Dusk In Us“ von Converge und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.