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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Amenra,
And So I Watch You From Afar,
Quiet Slang und
Collapse Under The Empire. Zur Platte der Woche küren wir "Preachers and Creatures" von Korrupt.

Amenra – „Mass VI“

Auf ihrem neuen Werk „Mass VI“ wirken Amenra in den ersten Sekunden zunächst ganz sanft und behutsam. Doch der Schein trügt: Kaum eine Band beherrscht es so gekonnt, urplötzlich in pure Misanthropie zu verfallen, wie es bei dem belgischen Kollektiv der Fall ist. „Children Of The Eye“ bricht in Form einer tiefschwarzen Doom-Walze aus, welche mit schweren, monotonen Riffs und einem schleppenden Schlagzeug in Zeitlupengeschwindkeit eine Spur der Verwüstung hinterlässt. In der Brust von Sänger Colin H. Van Eeckhout scheinen dabei durchgängig zwei Herzen zu schlagen: Immer wieder durchdringen melodiöse Phasen den vertonten Trümmerhaufen „A Solitary Reign“, in dem der Sänger mit sich selbst zu kämpfen scheint und zwischen Hysterie und Melodie mäandert. Dabei lassen die Sludge-Künstler wiederholt Assoziationen mit den Genrevorreitern Neurosis zu, schaffen es jedoch, sich in ihrem eigenen pechschwarzen, musikalischen Schmutz zu wälzen.

Album-Stream: Amenra – „Mass VI“

And So I Watch You From Afar – „The Endless Shimmering“

„The Endless Shimmering“ ist der nächste große Wurf von And So I Watch You From Afar: Die nordirische Post-Rock-Band präsentiert darauf ausgesprochen kreative, instrumentale Arrangements. Auf den atmosphärischen und relativ entspannten Opener „Three Triangles“ folgt ein Song-Trio, das es in sich hat. In den bereits vorab veröffentlichten Tracks „A Slow Unfolding Of Wings“, „Terrors Of Pleasure“ und „Dying Giants“ greifen die komplexen und vertrackten Riffs maschinell ineinander, durch die Tracks zieht sich ein aufregender Spannungsbogen. „All I Need Is Space“ ist danach die dringend nötige Verschnaufpause, bevor And So I Watch You From Afar ihrer von Mathrock durchzogenen Spielart des Post-Rocks wieder freien Lauf lassen und damit sowohl Kopf als auch Herz ansprechen.

Album-Stream: And So I Watch You From Afar – „The Endless Shimmering“

Quiet Slang – „We Were Babies & We Were Dirtbags“

„We Were Babies & We Were Dirtbags“ ist die vertonte Ruhe nach dem Sturm. Nach dem krachigen Punkrock-Sound, den Alex James als Frontmann von Beach Slang zelebriert, dreht er auf seiner EP die Lautstärkeregler runter. Vier Songs hat er sich rausgesucht, zwei von seiner anderen Band und jeweils einen von The Replacements und Big Star, um sie in ein Klanggerüst aus Klaviertönen und Streicher-Arrangements einzubetten. So verwandelt Turner die treibende Punkrock-Nummer „Bad Art & Weirdo Ideas“ von Beach Slangs‘ Debütalbum in ein ruhiges Klavierstück samt Streicher-Einsatz. Dieses musikalische Motiv zieht sich durch die gesamte EP. So wird auch „Thirteen“, im Original ein reduzierter Akustiksong von Big Star, zur gefühlvoll-schmachtenden Ballade samt opulenten Streicherarrangement. Mit seinem Projekt Quiet Slang rückt James das Melancholische und Sanfte, das in den Songs seiner Hauptband schlummert, in den Fokus und klingt noch viel herzergreifender.

Quiet Slang – „We Were Babies & We Were Dirtbags“

Collapse Under The Empire – „The Fallen Ones“

Auch wenn der Albumtitel „The Fallen Ones“ zunächst nach Pessimismus und düsteren Sounds schreit, so klingt die neue Platte von Collapse Under The Empire doch nach einem hoffnungsvollen Aufbruch ins Ungewisse. Das tragende Element sind dabei die für den Post-Rock typisch halligen, leicht angezerrten Gitarren, die Tracks wie „Dark Water“ verspielt umgarnen. Zwischen Schlagzeug und Saiteninstrumenten eröffnen die Hamburger aber noch eine neue Ebene und durchdringen ihre verträumten Klanglandschaften mit großflächigen Synthesizern. Diese reichern das Bild an und lassen den Hörer eintauchen in die Sphären futuristischer Sounds, ganz besonders im Track „Blissful“. In dem ganzen Kosmos kommt das bekannte Spannungsspiel aus aufbauenden Szenerien und ausschweifenden Passagen allerdings nicht zu kurz: So sorgen Collapse Under The Empire in „The Holy Montain“ für Klangpanoramen, die sich nicht vor Größen des Genres wie Explosions In The Sky verstecken müssen.

Album-Stream: Collapse Under The Empire – „The Fallen Ones“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Preachers and Creatures“ von Korrupt, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.