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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Death From Above,
Motorpsycho,
Lirr und
Comeback Kid. Zur Platte der Woche küren wir "Sleep Well Beast" von The National.

Death From Above – „Outrage! Is Now“

Der Namenszusatz „1979“ ist wieder verschwunden, am Sound hat das kanadische Power-Duo jedoch nicht zu viel gemacht: Auf ihrem dritten Album knüpfen Death From Above nahtlos an den Vorgänger „The Physical World“ an. Die beiden Vorabsongs „Freeze Me“ und „Never Swim Alone“ bringen dennoch mit ihren Piano-Einlagen kleine Neuerungen mit. Auf „Holy Books“ hingegen zeigt das Dance-Punk-Duo, wie man Synthesizer und Piano inmitten all des Trubels problemlos unterbekommt. Gekonnt schwingen sie sich von krachenden, dröhnenden Strophen in hymnische Mitsing-Refrains auf und laden im letzten Drittel zum Entspannen ein – während das Piano brodelnd einen letzten Ausbruch andeutet. „Outrage! Is Now“ ist damit Beständigkeit im Großen und Weiterentwicklung im Detail.

Album-Stream: Death From Above – „Outrage! Is Now“

Motorpsycho – „The Tower“

Langsam die Lederkutte überstreifen, die Schnalle vom Helm schließen, mit einem lässigen Schwung die Harley besteigen und gemütlich die Westküste der Staaten runterbrettern. So klingt das neue Album „The Tower“ von Motorpsycho, wenn man beim Hören einfach mal die Augen schließt. Das kommt nicht von ungefähr: Die Vorliebe für amerikanischen Blues- und Folkrock zeigten die Norweger auch schon auf ihren Vorgängeralben, aber für das neue Werk zogen sie sogar nach Los Angeles. Am deutlichsten wird dies auf „A.S.F.E.“: Ein kräftig dröhnender Bass leitet den Song ein, dazu gesellen sich ein grooviges Blues-Riff und mehrstimmiger Background-Gesang. Über die sieben Minuten Spielzeit sorgt der Track für ordentlich Vorwärtsdrang und zieht konstant das Tempo an. Die letzten zwei Minuten gibt es dann die volle Dröhnung, wenn alles in einer gigantischen Soundwand über den Hörer hereinbricht. Die restlichen 73 Minuten Spielzeit der neuen Platte der Norweger gestalten sich ähnlich. Gute Fahrt!

Album-Stream: Motorpsycho – „The Tower“

Lirr – „God’s On Our Side; Welcome To The Jungle“

Mit der Veröffentlichung von Lirrs Debütalbum stellt das Hamburger Label Grand Hotel van Cleef einmal mehr seine Geschmackssicherheit unter Beweis. Was die fünf Nordlichter auf „God’s On Our Side; Welcome To The Jungle“ in 28 Minuten präsentieren, gibt dem Kopf ordentlich zu tun: Ihren als Grundlage dienenden Emo-Sound reichert die Band durch Versatzstücke aus Post-Rock, Indie, Electro und HipHop an. Bekannte Strukturen reißt sie auseinander und fügt sie irgendwo anders wieder hinzu. Dabei verlieren Lirr niemals den Überblick in ihrem Genre-Dschungel, in den sie den Hörer mit dem einleitenden „This House Is Clean, Baby (This House Is Clean)“ einladen. In knapp eineinhalb Minuten wechseln sich gesungene und geschriene Vocals zu brachialer Soundgewalt ab und verdrehen dem Hörer zum ersten, aber nicht zum letzten Mal den Kopf. So geht es weiter: In „Jungle, Pt.1“ erinnern Lirr an La Dispute, während im anschließenden „Sour, Pt.1“ die deutschen Indierocker Leoniden als Referenz dienen. Das abschließende „Chicago, Pt.2“ entlässt den Hörer in den letzten Sekunden mit atmosphärischen Klängen und bietet Verschnaufpause. Bis zum nächsten Durchlauf.

Album-Stream: Lirr – „God’s On Our Side; Welcome To The Jungle“

Comeback Kid – „Outsider“

Auch auf ihrem mittlerweile sechsten Album liefern die Kanadier Comeback Kid eingängigen Hardcore-Punk. Schnelle, bissige Riffs leiten „Outsider“ von Anfang an ein und ziehen sich weiter durch das ganze Album. Dazu gesellen sich ein Schlagzeug, das unermüdlich nach vorne peitscht, und ein Andrew Neufeld, der mit druckvollem Gesang in das Gemenge einsteigt. Die für das Genre typischen Gangshouts lockern das brachiale Gewitter immer mal wieder auf, lassen die ohnehin schon temporeiche Musik stellenweise aber noch bedrohlicher wirken. Wie ein Schwarm Bienen fällt das Quintett aus Winnipeg während der gesamten Spielzeit über den Hörer her, nimmt ihn in die Mangel und lässt ihm kaum Pausen zum Verschnaufen. Musikalische Variationen gibt es in den knapp 40 Minuten Spielzeit kaum. Die braucht es auch gar nicht: Comeback Kid machen mit ihrer kompromisslosen und explosiven Mischung alles richtig.

Album-Stream: Comeback Kid – „Outsider“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Sleep Well Beast“ von The National, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.