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John Baizely, Nicholas Müller und weitere Musiker sprechen in VISIONS 292 über psychische Erkrankungen

John Baizely, Nicholas Müller und weitere Musiker sprechen in VISIONS 292 über psychische Erkrankungen
In der Musikwelt leiden zahlreiche Künstler an psychischen Problemen und Angststörungen. Anlässlich des Suizids von Chris Cornell, der als Teenager oft mit Depressionen gekämpft hatte, haben wir unter anderem mit John Baizely, Nicholas Müller, Ingo Knollmann darüber gesprochen, wie Musik einem bei psychischen Erkrankungen helfen kann – und wie betroffene Künstler selbst mit ihren Problemen umgehen.

Weltweit sind schätzungsweise 350 Millionen Menschen von einer depressiven Störung betroffen, darunter zahlreiche Musiker wie etwa Chris Cornell. Der Soundgarden-Sänger hatte als Teenager oft mit Depressionen, später auch mit starken Alkohol- und Drogenproblemen zu kämpfen. Im Mai nahm er sich offenbar unter Einfluss von Medikamenten nur wenige Stunden nach einem Konzert mit seiner Band das Leben.

Depressionen und Suizid dürfen kein Tabuthema sein. Wir nahmen Cornells Suizid zum Anlass, mit Musikern aus dem VISIONS-Umfeld, die selbst an psychischen Erkrankungen litten oder leiden, darüber zu sprechen, wie sie mit ihren Problemen umgehen. Nicholas Müller etwa erzählte uns unter anderem von seiner Angststörung und wie sie ihn dazu trieb, seine Band Jupiter Jones zu verlassen: „Anfangs war die Bühne immer ein Zufluchtsort. […] Als die Flucht in Auftritte und Songwriting nicht mehr half, brach das Meiste in mir zusammen. Ich wollte die Band nicht aufgeben, aber es gab damals keine andere Lösung. Die Panikattacken waren ekelhaft.“

Neben Müller gibt es Musiker wie Slowcoaches-Sängerin Heather Perkins, die seit sie sieben war ebenfalls an Angst- und Panikattacken leidet. Im Interview erzählt sie, inwiefern das Touren psychisch erkrankten Menschen helfen kann: „Wenn ich einen schlechten Tag oder eine schlechte Woche habe, fühle ich mich manchmal so schwach und ängstlich, dass ich nicht aus dem Bett möchte. Aber wenn ein Konzert ansteht, habe ich keine Wahl. Dann stehe ich auf und ziehe es durch.“ Bislang musste Perkins nur eine Show wegen einer Angstattacke abbrechen. „Es war schrecklich, aber ich zog es durch. Danach habe ich nur versucht, die Situation abzuhaken und zu vergessen.“

Als Musiker, der immer versucht, das Beste aus einer Situation herauszuholen, sprach Donots-Sänger Ingo Knollmann mit uns außerdem darüber, wie Musik einem als Hörer dabei helfen kann, sich selbst aus einem tiefen Loch zu ziehen: „Ich bin wahrscheinlich einfach hoffnungslos hoffnungsvoll und halte es bei all den schönen Möglichkeiten, sich schlecht zu fühlen, am Ende doch mit den klassischen drei Punk-Buchstaben: PMA. Positive Mental Attitude. Wenn es etwas gibt, was mich an dieser Szene immer interessiert hat, dann das Gemeinschaftsgefühl und das Wissen, dass man in guten wie in schlechten Tagen nie alleine ist. […] Ich habe gerade heute (vor dem Donots-Konzert in Münster Ende Mai) einen guten Freund, meinen Klavierlehrer, an Krebs verloren und gehe nachher mit dem Wissen auf die Bühne, dass ich trotzdem positive Songs spielen werde. Es hilft mir, mich in der Konzertsituation darauf zu besinnen, wie schön es ist, am Leben zu sein und tolle Momente erleben zu dürfen.“

Wie Jeremy Bolm mit Touché Amoré den Krebstod seiner Mutter verarbeitet, wie die genannten Musiker mit ihren psychischen Erkrankungen zuhause und auf Tour umgehen, und inwiefern Musik (der eigenen Lieblingsband) für einen da sein und einem dabei helfen, sich selbst zu helfen, lest ihr jetzt im Mental-Health-Special in VISIONS 292.