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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Kraftklub,
The Tidal Sleep,
Dan Auerbach und
Benjamin Booker. Zur Platte der Woche küren wir "War Moans" von Mutoid Man.

Kraftklub – „Keine Nacht für Niemand“

Auf ihrem dritten Album fordern die Indierock-Rapper aus Chemnitz „Keine Nacht für Niemand“ – eine offensichtliche Anspielung auf die zweite Platte der Ton Steine Scherben, der Nachfolger zu „In Schwarz“ ist aber noch mit vielen weiteren Zitaten und Referenzen zu musikalischen Vorbildern gespickt. Ein Extrembeispiel: „Am Ende“, das fast schon als Cover des Element Of Crime-Songs „Am Ende denk ich immer nur an dich“ durchgehen könnte, gegen Ende leiht Sven Regener dem Song sogar seine Stimme. In Titeln wie „Fenster“, „Sklave“ und „Liebe zu Dritt“ präsentieren sich Kraftklub zudem wesentlich politisch- und gesellschaftskritischer als zuletzt.

Album-Stream: Kraftklub – „Keine Nacht für Niemand“

The Tidal Sleep – „Be Water“

The Tidal Sleep entfachen auch auf ihrer dritten Platte ein düsteres und dramatisches Posthardcore-Gewitter. Voller Verzweiflung wirft die Band heiser-kratzige Schreie in breit aufgetürmte Soundwände, die im ersten Moment bedrohlich und gewaltig, gleichzeitig aber auch wahnsinnig zart und zerbrechlich klingen. Mit dieser Mischung erschafft die Band emotionale Großtaten, die nicht nur unter die Haut gehen, sondern in Tracks wie „Hearses“ auch erstaunlich gut im Ohr bleiben. „Be Water“ sprengt keine Genregrenzen, das möchte die Platte aber auch gar nicht. Stattdessen konzentrieren sich The Tidal Sleep auf Songs, die auf das Wesentliche reduziert und dadurch unglaublich nahbar sind. Und darin liegt schließlich ihre große Stärke.

Album-Stream: The Tidal Sleep – „Be Water“

Dan Auerbach – „Waiting On A Song“

Auf seinem ersten Album seit acht Jahren enfernt sich Dan Auerbach vom fuzzigen Blues seiner Black Keys. Stattdessen fokussiert er sich auf „Waiting On A Song“ auf polierten 70er-Country-Soulpop. Der Titeltrack „Waiting On A Song“ ist eines der besten Beispiele dafür. Mit einer fröhlich freundlichen Country-Melodie und einem eingängigem Beat treibt der Song im Midtempo vorwärts, ähnlich wie die Single „King Of A One Horse Town“. In „Shine On Me“ präsentiert Auerbach dann auch seine Liebe zum Indierock: Zu rhythmisch treibenden Gitarren gesellen sich leichte Synthesizer-Einflüsse. Auf „Malibu Man“ hingegen geht es in Richtung Disco-Soul.

Dan Auerbach – „Waiting On A Song“

Benjamin Booker – „Witness“

Benjamin Booker präsentiert mit „Witness“ ein großes Album voller Gegensätze – und prangert selbige gleichzeitig an. Das Herz und die Seele dieses Werks werden allerdings bereits im Opener „Right On You“ klar: der Blues, der wie hier mal fetzig, mal dezent wie im langsam groovenden „Overtime“ alle Songs durchströmt. Das zentrale Thema ist dabei aber ungleich aktuellerer Natur: Darf man heutzutage noch Zeuge sein, wenn die Welt von Hass und Ungleichheit beherrscht wird? Mit optimistischen Gospel-Chören, Fuzz-Bässen und ganz viel Soul im Titelsong ist die Antwort wohl ein klares Nein. Seine Zeit im abgeschiedenen Mexiko hat Booker anscheinend gut getan – er gibt sich frisch und spielfreudig auf der einen Seite, melancholisch und teilweise resignierend auf der anderen. Selten wurden schleppende Blues-Balladen wie „Carrie“ und treibende Garage-Rock-Kracher wie „Off The Ground“ so charmant zusammengebracht. Das wichtigste dabei ist und bleibt aber Bookers mit kratziger Stimme vorgetragener Appell: „You have got to get up now.“

Album-Stream: Benjamin Booker – „Witness“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „War Moans“ von Mutoid Man, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.