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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von 8Kids,
Lester,
Norska und
Bloodlights. Zur Platte der Woche küren wir "Berdreyminn" von Sólstafir.

8kids – „Denen die wir waren“

Die 8kids entfachen auch auf ihrem Debütalbum einen bombastischen Mix aus wütendem Posthardcore mit poppigen Melodien. Diese gewagte Kombination funktioniert nach ihrer EP „Dämonen“ tatsächlich auch auf Albumlänge ausgesprochen gut und lässt große Emotionen aufkommen. „Vis-à-vis“ bäumt etwa mit seiner gewaltigen Produktion und seinen hymnischen Gangshouts ein episches Gänsehaut-Gewitter auf. „Zerbrechen“ hat auf der Platte ein Alleinstellungsmerkmal und besticht vor allem durch rohe Gewalt und brachiale Hardcore-Ausbrüche. In „Winter in Dir“ singt sogar Drummerin Emma McLellan im Duett mit Shouter Jonas Jakob und erzeugt so eine zerbrechliche Ballade. Beeindruckend ist vor allem die lyrische Gefühlsgewalt, mit der die Darmstädter ihre Songs transportieren. Wenn das Trio in seinen Texten auf tragische Art und Weise Geschichten von innerer Verlorenheit und zwischenmenschlicher Abschottung erzählt, werden die Klänge der Band nicht nur unglaublich mitreißend, sondern auch bittersüß traurig.

Album-Stream: 8kids – „Denen die wir waren“

Lester – „Die Lüge vom großen Plan“

Mit Atmosphäre, spielfreudigen E-Gitarren und tiefgründigen Lyrics liefern Lester mit „Die Lüge vom großen Plan“ ein starkes Debüt ab. Am poppigen Punkrock und dem leichten Post-Hardcore-Einschlag der Münchner ändert sich in den zehn Songs zwar recht wenig, mit kreativen und eingängigen Gitarrenarrangements vermittelt das Album aber eine aufreibende und immer optimistische emotionale Tiefe. Der Einschlag der Donots ist unverkennbar, aber in erster Linie klingen Lester wie eine deutsche und etwas poppigere Version von Rise Against: „Von Wegen“ etwa könnte mit seinem treibendem Bass, spitzen Gitarren und hymnischem Refrain mit der kratzigen Stimme auch von „Appeal To Reason“ stammen. Die Texte sind dabei weniger direkt politisch und eher abstrakt gehalten. Dass Lester das Rad nicht neu erfinden wollen, wissen sie dabei auf „Sieben Zoll“ selber: „Sich verlieren in vier Akkorden/Ist alles was du brauchst“. Ihre wütend-hoffnungsvollen Songs tragen eben immer noch Punk in sich – und sind auch so schön genug.

Album-Stream: Lester – „Die Lüge vom großen Plan“

Bloodlights – „Pulling No Punches“

Bloodlights weichen auch auf ihrer vierten Platte nicht von ihrer bewährten Formel zwischen melodischem Punk und zappeligem Rock’n’Roll ab. Inbrünstig schrammelnde Riffs treffen auf rasant-tanzende Rhythmen und erzeugen so einen extrovertierten Sound, der sich tief vor den Hellacopters verneigt. Besonders tanzbar wird die Band zum Beispiel in „Ass In A Coma“, das sich mit Riffs der alten Schule klar an Legenden wie Elvis Presley oder Chuck Berry anlehnt. Deutlich roher gibt sich „Wrong To Make It Right“, das mit schreddernden Punk-Riffs und peitschenden Gang-Vocals eine packende Ladung Dreck versprüht. „The Only Way Is Down“ beendet die Platte schließlich mit einem hymnischen Gitarrensolo, das sich eher im Alternative zuhause fühlt und mit plakativer Eindeutigkeit die stilistische Vielfalt von „Pulling No Punches“ demonstriert.

Album-Stream: Bloodlights – „Pulling No Punches“

Norska – „Too Many Winters“

Norska haben ihr erstes Album seit fünf Jahren veröffentlicht, „Too Many Winters“ ist somit der Nachfolger zum 2012er Debüt „Norska“. Und erneut schaffen es die vier Hünen aus Portland, Uptempo-lastigen Sludge-Metal mit kräftigem Doom-Metal zu mischen. Der Opener „Samhain“ ist das beste Beispiel dafür: Bombastische Riffs, schnelles Tempo, harte Drums und ohne Ende Breaks und Stilwechsel. Immer wieder bricht der Song und geht in ein neues Gitarrensolo über oder eine neue Strophe kommt auf einmal aus dem Nichts. So ähnlich ist auch der Song „This Is Why We Can’t Have Nice“ aufgebaut – nur, dass bei diesem die ruhigen, aber dafür sehr kräftigen Doomriffs im Vordergrund stehen. „Fire Patience Backbone“ zeigt noch einen weiteren Stil von Norska: epische hymnenartige Soundcollagen. Bis auf ein Interlude im letzten Drittel, kommt der Song mit lang schwingenden Gitarren, dröhnendem Bass und leicht hallendem Gesang daher. Ein Stück wie gemacht für die große Bühne.

Album-Stream: Norska – „Too Many Winters“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Berdreyminn“ von Sólstafir, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.