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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Gorillaz, Mark Lanegan, Thurston Moore und The Dirty Nil. Zur Platte der Woche küren wir "A Place Where There's No More Pain" von Life Of Agony.

Gorillaz – „Humanz“

In großem Stil kündigten Damon Albarns Comicfiguren vor einigen Wochen ihr erstes Album seit sechs Jahren an, doch auf den ersten Blick ist alles beim Alten geblieben: Eine lange Liste voller Gastbeiträge und abstrakte Beats, die den Zugang zu dieser Art von Musik nicht unmittelbar erlauben. Was sich die Band seit Beginn an auf die Fahnen schreibt, nämlich die Überwindung von musikalischen Grenzen durch das exzessive Bedienen an verschiedenen Genres, zieht auch „Humanz“ über weite Strecken durch. Das Album ist jedoch noch deutlich mehr als alle anderen Gorillaz-Platten von den aktuellen Strömungen des HipHop-beeinflusst. So erinnert beispielsweise der Elektropunk von „Momentz“ an Kanye Wests „Yeezus“, „Saturn Barz“ mit Popcaan kommt zudem mit Autotune und Dub-Einflüssen daher. Die meisten Songs entziehen sich jedoch einer Klassifizierung und lassen sich, trotz des über weite Strecken fehlenden roten Fadens, mit ihren synthesizerlastigen, ausgetüftelten und teilweise sehr harten Beats einfach nur mit „Gorillaz“ beschreiben.

Album-Stream: Gorillaz – „Humanz“

Mark Lanegan – „Gargoyle“

Auf seinem neuen Soloalbum befasst sich Mark Lanegan mit den Kreaturen der Dunkelheit. „Gargoyle“ handelt von Menschen, die den Tag meiden und sich in der Nacht wohlfühlen. In Songs wie dem poppigen „Emperor“, dem eingängigen „Beehive“ oder dem leicht glamigen „Nocturne“ greift der ehemals heroinsüchtige Singer/Songwriter auch das Thema Drogen auf. Lanegan vertont die düsteren Inhalte in fast jedem Stück mit tiefen Bässen und dunkel angehauchten Gitarren, in getragenen Songs wie „Goodbye To Beauty“ klingt das auch mal zurückgenommener. Seine tiefe, urwüchsige Stimme zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Platte.

Album-Stream: Mark Lanegan – „Gargoyle“

Thurston Moore – „Rock N Roll Consciousness“

Thurston Moore widmet sich auf seiner neuen Platte erneut ausufernden Indie-Prog-Experimenten. Dabei setzt der Ex-Sonic Youth-Frontmann in erster Linie auf fortlaufende Instrumentalsphären. Gesangspassagen stellen eher ein Highlight als das tragende Element dar. Das gibt dem US-Amerikaner genug Spielraum, um seine Kompositionen in voller Extase zu entfalten. So beginnt „Aphrodite“ etwa mit dissonant-scharfen Akkorden, die sich im Verlauf der repetitiven acht Minuten immer mehr zu entspannen scheinen, aber nie den Ruhepol in der vollständigen Konsonanz finden wollen. Zum Schluss wird der Track von schnarrenden Melodie-Einwürfen kontrastiert, die das Geschehen in eine unheilvoll bebende Soundlandschaft verwandeln. Moore erzeugt diese Stimmungswechsel über die gesamte Dauer der Platte äußerst subtil: Langsam fließende Übergänge entwickeln die Grundideen der Songs immer weiter und konstruieren so ein Album, das nicht mit plötzlichen Überraschungen, sondern mit vielschichtiger Kontinuität überzeugt.

Album-Stream: Thurston Moore – „Rock N Roll Consciousness“

The Dirty Nil – „Minimum R&B“

The Dirty Nil haben für „Minimum R&B“ ihre Festplatte entrümpelt und dabei einige Perlen wiedergefunden. Die Compilation enthält insgesamt elf Tracks, die die Kanadier vor längerer Zeit aufgenommen hatten. Das hört man der Produktion an: Die neuen alten Songs klingen noch roher als auf dem Debütalbum „Higher Power“, die Gitarren schnarren noch ein wenig schärfer aus den Boxen. Was bei anderen Bands den Hörgenuss mindern würde, setzt dem wilden Garage-Rock’n’Roll des Trios noch die Krone auf. Die kurz und bündig gehaltenen Tracks ergießen sich so exzentrisch in ihrer rasanten Zappeligkeit, dass eine ausgefeilte Soundgestalt nur kraftraubend wäre. Dass das Trio nicht nur im Sprinttempo funktioniert, beweist es auf dem Closer „Caroline“: Vorsichtig wabernde Gitarrenschläge leiten in einen Refrain, der mit seiner hellen Melodie einen zarteren Tenor anschlägt. Ein bemerkenswertes Zeugnis einer Band, die wohl nicht erst seit ihrem Debütalbum in der obersten Liga spielt.

Album-Stream: The Dirty Nil – „Minimum R&B“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „A Place Where There’s No More Pain“ von Life Of Agony, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche, findet ihr in unserer Übersicht.